Volltext: Neue Erkenntnisse zur Keplerschen Wende

  
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Historisch e r Rahmen für die Keplersche Wende 
  
Die « Keplers che Wende» b asiert auf dem in Renais sance und Humanismus 
akkumulie rten Wissen und der intelle ktuellen Kapazitä t des neuzei tlichen 
Menschen, es mit völlig neuen Ideen zu erweitern und zu überwinden. In 
mitt elalterli chen Klöstern, vor allem aber in Übersetzerschulen des 
Mitt elm eerrau mes auf Sizilien unter dem Stauferkaiser Friedrich Barbarossa II. 
(1194-1250) und in Spanie n unter dem Stauferspross Alfo ns X. von Kastilien 
(1224-1284), erfolgt vom 13. Jahrhundert an eine Übersetzung und Aufar b eitung 
verschüt tet en babylonischen, griechischen, ptolemäischen, römischen und 
arabischen Wiss ens ins Lat einische, spä ter auch in die Landessprachen. Es führt 
tausend Jahre nach der Ers tellung des Almagest-Sternkataloges des Ptolemäus 
von Al exandria zu den leicht verbesserten «Alfonsinischen Tafeln» (1220), die 
Ko pernikus und Rheticus für ihre Ber echnungen des heliozentrisches 
Himmelsmodells benutzen, zu Kopernikus und Rheti cus ‘ «De Revolutionibus» 
und zu den «Prutenisch en Tafeln» ( Preussis chen Tafeln) des Reinhold Erasmus 
(1551), zu denen auch Rhet icus trigo n ometris che Tabellen beigesteuert hatte. 
Dazwisch en war in Samarkand auch der Dschingis-Kahn-Enkel Ulugh Beg mit 
Astronomischen Taf eln hervorgetreten. Im 12. Jahrhundert etwa beginnen auch 
die Stadtgründungen und späteren Stadterhebungen durch den aus dem 
Schweizer Geschlecht der Habsburger an die Spitze d rängenden deutschen König 
Rudo lf I. (1213-1291), der eine sich bis ins 16. Jahrhundert ers trec kende 
Renaissance fo lgt. Diese Re naissance ist geprägt von Erfindungen des 
Kompasse s, des Schiesspul vers und der Druc kte chnik, von Entdeckungen neuer 
Kontinente und Schifffahrt swege, von der Erk ennung der Perspektive sowie von 
einer Aufw ertung des Indiv iduums bei der Reformation des Glaubens und im 
Humanismus. Die Entdec ku ng, Ero berung und Ausbeut ung des neuentdec kten 
Kontinents A merika und se iner indigenen Bevölkerung bringt unerm essliche 
Schätze an Gold und Edels t einen, nie g esehenen Früc hte wie Kartoffel, Mais und 
Tomat e nach Europa (und die Europäer die S yphilis nach Lat einam erika). Auf 
den Handelsweg en und ent lang der Seidenstra sse bis China und zur See nach 
Ostindien gelangen kostbare Stoffe wie S eide, Gewürze und «Kolonial»waren, 
aber auch die Pest nach Euro pa. Der Wissens- und Informationsmultiplikator Informationsmultiplikator
	        

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