Volltext: Neue Erkenntnisse zur Keplerschen Wende

  
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ungebro chener Genealogie unter Einhaltung der damaligen Reichsgrenzen  bis 
zum heutigen Tage überlebt. Dokumentiert sind im vorliegenden Bericht und der 
angegebenen Li teratur ebenso die Bindungen und Erinnerungen an jene Zeit, in 
der Karl von Lie chtenst ein und seine beiden Brüd er mit Jo hannes Kepler, Jost 
Bürgi und Paul Guldin beka nnt waren und sie schon d amals unterstützten: dazu 
zählt der Auftrag Karls von Liecht enstein 1622 an Jost Bürgi zur Herstellung der 
Bergkristalluhr für Kaiser Ferdinand II.   
  Bürgis 
Kepler-Planetenuhr 1604 /05 aus Prag 
 Jost 
Bürgi f ertigt in seiner Uhrmacher wer kstat t auf dem Hradschin, auf der er 
das Amt des Kaiserlich en Hofuhrmachers 1604 in Nachfolge des abgelösten 
Christo ph Marggraf übernom men hat, zusam men mit zwei Gehilfen im Auftrag 
des Kaiserhofes für Angehörige des Hochadels etwa zwanzig seiner  Sekunden- 
uhren. Aussergew ö hnliche Unikate astronomischer Uhren sind zwei davon: die 
1604/05 erstellte Planetenuhr und 1622/27 die Bergkristalluhr. Da sie heute in 
der «Kunst- und Wunderkammer» Rudo lfs II. im Kunst histo rischen Museum 
Wien ausges tellt sind, nennt man sie « Wiener» Plane tenuhr und Bergkrist alluhr. 
Gefertigt wurden beide jedoch in Prag. Bedeutsam sind beide: die Plan etenuhr 
wird von Bürgi entwickelt und gefertigt, als er engsten s mit Jo hannes Keple r 
zusamm enarbeit et. Während Kepler sich im Frühjahr 1605 die Bahnform der 
Ellipse ers chliesst, st ellt Bürgi erst mals in der Geschichte eine astronomische Uhr 
vor, die dem heliozentrischen Weltbild mit um die Sonne kreisenden Planeten 
entspricht. Aus die ser engen Verbindung – Kepler und Bürgi arbeiten und 
wo hnen in Prag nicht weit vo neinander entfernt und haben die gleichen 
Interess en – ist die Hinzufügung von K eplers Name als Bürgis Kepler-Planetenuhr 
treffender. 
       
	        

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