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Militante Gegenreformatoren vertreiben Kepler,
Bürgi und Karl von Liechtenstein dreimal aus Prag
Die
voranstehend e tabellarische Übersicht über die während der Keplerschen
Wende am Kaiserhof zu Prag beteiligten Persönlichkeiten bring t es an den Tag:
nach dem v o rzeitigen Tod der beiden Kaiserlichen Ma thema tiker Niko laus
«Ursus» Reimers und Tycho de Brahes in Prag, sind unter dem Obersthofmeister
Karl von Liecht enstein auf dem Hradschin für das Geb iet der Astronomie noch
zwei Personen tä tig. Beide wurden zusammen mit ihm von Rudolf II. als
Kaiserlicher Mathematiker (Jo hannes K epler) und Kais erlicher Uhrmacher (Jost
Bürgi) an den Kaiserhof ber ufen und allesa mt dient en sie bis zu ihrem Tod drei
Kaisern des Heiligen Römischen Reich es Deutscher Nation Rudolf II. (regi erend
1576-1612), M atthias I. (reg. 1612-1619) und Ferdinand II. (reg. 1619-1637).
Kaiser Rudolf II. – am spanischen Hofe zwar strengk at ho lisch erzogen – ist in
Glaubensfragen toleranter als sein Vater Maxi milian II. und wird der militanten
Gegenreformation ers tes prominentes Opfer. Doch sei nem jünger en Bruder
Matthias I. (1557-1619), der ihn 1609 als König von Böhmen und Oberhaupt
Mährens 1609/1611 in Prag mit Truppen bezwang und faktisch entmachtete,
so llte es nicht bess er ergeh en: ausgebilde t und befeue rt als jesuitische
«Speerspitze Gottes», entwindet ihm sein Nachfolger Ferdinand II. (1578-1637)
auch schon zu Lebzeit en mit Provokationen die Macht und löst 1618 damit als
Initiato r des Dreissigjährige n Krieges den zw eiten Prager Fenst erstur z aus.
Im Zuge der konfessionellen, po litisch en und kriegerischen Eskalierung dieser
Zeit spiel t der Obersthofmeister Karl von Liechtenstein (1569-1627) eine
ausgleichende Rolle. Er tritt unter den Kaisern Rudo lf II. und Matthias I. aus
Protest gegenüber zuneh m endem gegenreformatorischem Druck insgesamt
dreimal von seine m Amt zurück. Mit ihm verhalten sich Johannes Kepler und