Volltext: Neue Erkenntnisse zur Keplerschen Wende

  
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Bürgi misst doppelt so genau wie Brahe 
  Nicht 
nur Jo hannes Keplers gesa mtes Leben, sondern auch das seiner 
Zeitgenossen ist geprägt von konfessionellen, gesellschaftlichen und 
wissenschaf tlichen Verwerfungen, von denen er eine für die Zukunft 
entscheidende mit der «Ke plerschen W ende» selbst einleitet. Eine bis heute 
unterschätzte Bedeu tung kommt dabei dem mathematisch-technischen 
Universalgeni e der N euzeit Jost Bürgi zu, mit dem Kepler von 1603-1612 in der 
Kaiserst adt Prag direk t zus am menarbeit et und desse n Positionsgenauigkeit 
diejenige Brahe s um das Doppelte übertrifft. Das neueste Dokument, das diesen 
Qualitätsunter schied nach weist, stammt vom März 2021 und betrifft den 
Sternkatal o g Wilh elms IV. von Hess en-Kass el aus dem Jahre 1586, der von 
Christo ph Rothmann und Jost Bürgi mit dess en Instru ment en und Methoden 
gemeinsa m erst ellt wurde. Gemä ss u mfassenden Verg leichen der von Brahe 
1598 und von Bürgi 1586 erstellten Sternkataloge mit den heutigen viel 
genaueren Messmethoden bestätig en die Professoren Frank Verbunt und 
Andreas Schrimpf in der Zeitschrift «Astronomy & Astr o physics» in ihrer Arbeit 
«The star catalogue of Wilh elm IV. von Hessen-Kassel», dass die Angabe n des 
Kassele r Sternkataloges mehr als do ppelt so genau sind wie diejenigen in Tycho 
Brahes Katalog. Das sind W elten – man kann heute die Frage stellen, ob Brahe s 
Beobachtungsgenauigkeit ausreich en d war, die lediglich minime Ab weichung 
des Mar sellipse von der Kreisbahn von lediglich acht Bo gen minuten zu 
bestimmen oder ob nicht erst Bürgis Werte letzte Sicherheit schufen. 
Wir kommen nicht u mhin, diesen Hotspot Prag am Beginn des 17. Jahrhunderts 
etwas genauer zu be tracht en, wenn wir die wahre Ge schichte des B eginns der 
Neuzeit er kennen wo llen.   
  
  
   
	        

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