Volltext: Liechtenstein 1999-2008

154Närrische 
Zeiten im Jubeljahr Die Schaaner Narrenzunft hat Grund zum Feiern: 2002 ist ein Jubeljahr der besonderen Art. Bereits seit einem halben Jahrhundert beweist Schaan nämlich immer wieder von neuem, dass es die Fasnachtshoch- burg ist und bleiben wird. Anlässlich des Jubiläums wur- de es Zeit zurückzublicken. Die Chronik der Narrenzunft ist erschienen. Ein vergnüglicher Rückblick auf 50 Jahre närrisches Treiben und gleichzeitig ein Kulturdokument. 1952 waren es die Mitglieder des Schaaner Fussballclubs, die die erste organisierte Durchführung der Fasnacht in die Hand nahmen. Seit dieser Zeit ist viel Wasser den Rhein runtergegangen und viel Fasnacht gefeiert wor- den. Einige der alten Bräuche wie das „Ruassla“ konnten sich halten, andere sind bereits in Vergessenheit geraten. Was aber immer gleich bleiben wird, sind die Fasnachts- buzzis, der Ausnahmezustand und die Feiern, die an der Fasnacht einfach besonderen Spass machen. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 8. Februar 2002, Seite 13. Wohnsitzerfordernis für qualifizierten Verwaltungsrat ist EWR-widrig Im Fall „Pucher” hat der EFTA-Gerichtshof in Luxem- burg gestern sein Urteil gefällt. Demnach stellt die PGR- Bestimmung, wonach ein qualifizierter Verwaltungsrat einer Sitzgesellschaft seinen Wohnsitz in Liechtenstein haben muss, einen Verstoss gegen das EWR-Recht dar. [...] Die EFTA-Richter weisen in ihrem Urteil darauf hin, dass das Wohnsitzerfordernis im PGR zwar allgemein formuliert sei und keine offene Diskriminierung darstel- le. Sie kommen jedoch zum Schluss, dass eine indirek- te Diskriminierung vorliegt. Sie begründen dies unter anderem damit, dass „nach ständiger Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs und des Gerichtshofs der Europä- ischen Gemeinschaften nationale Regeln, die nach dem Wohnsitz unterscheiden, geeignet sind, sich zum Nach- teil von Angehörigen anderer EWR-Staaten auszuwirken, da es sich bei Personen ohne Wohnsitz im Inland in der Mehrheit der Fälle um Ausländer handelt”. [...] Liechtensteiner Vaterland, 23. Februar 2002, Seite 1. Marc Ruhe ist der weltbeste Wintertriathlet Was für ein Erfolg für Marc Ruhe. Nach EM-Bronze im letzten Jahr holte der Liechtensteiner nun zum gross- en Schlag aus und wurde in Brusson (It) Weltmeister. Der 29-Jährige liess über 7 km Laufen, 12 km MTB und 10 km Langlaufen die Konkurrenz klar hinter sich. [...] Der Triesner ordnete der Weltmeisterschaft in Brusson sowie der EM vom kommenden Wochenende in Achensee alles andere unter, seine Saisonplanung lief voll und ganz auf diese beiden Anlässe hinaus. Und wie sich am Samstag herausstellte, sollte diese exakte Planung belohnt wer- den. Marc Ruhe zeigte der Konkurrenz auf eindrückliche Art und Weise, wer der Stärkste an diesem Tag ist. „Mein Formaufbau war perfekt, es passte einfach alles zusam- men”, so Ruhe. Wie recht er doch hatte. Mit der absolut schnellsten Abschnittszeit auf der MTB-Strecke machte er nicht nur den kleinen Rückstand nach dem Laufen wett, er konnte auch mit einem beruhigenden Vorsprung auf die abschliessende Langlauf-Strecke gehen. [...] Liechtensteiner Vaterland, 25. Februar 2002, Seite 11. 
Weltunternehmen mit AAA-Rating eröffnet in Liechtenstein Der Versicherungsstandort Liechtenstein kann sich über prominenten Zuwachs freuen. Eines der neun grössten Unternehmen der Welt eröffnet ein Büro in Schaan. AIG Europe wirbt mit exklusiven und speziellen Versicherungsangeboten um die Gunst der Kunden. [...] Zwar ist AIG mit seiner Lebensversicherungssparte schon seit 1996 im Fürstentum vertreten, doch jetzt will man auch zum Kampf um den „restlichen” Markt in den „Ver- sicherungs-Ring” steigen. Ein heiss umkämpfter „Ring”, der sich in Liechtenstein vor allem seit dem EWR-Beitritt entwickelt hat. Heute zählt man bereits 19 liechtensteini- sche Versicherungsunternehmen. Die Strategie von AIG- Europe ist klar: „Wir wollen eine qualitativ hochwertige Versicherungskapazität nach Liechtenstein bringen”, so Heinz Eggenberger, der AIG-Generalbevollmächtigte für die Schweiz und für Liechtenstein. Dabei möchte sich AIG Europe auf spezielle Marktnischen konzentrieren. Vor allem die Banken, Finanzintermediäre oder Rechts- anwälte gehören, so Eggenberger, zum anvisierten Ziel- publikum. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 1. Februar 2002, Seite 17. Fürst macht Haltung zur Verfassung zur Vertrauensfrage „Lehnt auch das Volk den Verfassungsvorschlag ab und spricht dem Fürstenhaus das Misstrauen aus, so ist die Vertrauensgrundlage zerstört, welche es dem Fürs- tenhaus bis jetzt ermöglicht hat, für dieses Land poli- tische Verantwortung zu tragen”, erklärte der Fürst in seiner Thronrede. Dem Erbprinzen und ihm bleibe dann keine andere Wahl, als den Zustand wiederherzustellen wie vor 1938 und die weitere Entwicklung abzuwarten, sprach Fürst Hans-Adam II. in seiner gestrigen Thronrede zur Landtagseröffnung einmal mehr Klartext. Die erneu- te Wegzugs-Drohung begründete der Landesfürst damit, dass er und der Erbprinz nur so den Verfassungsstreit um die Monarchie beenden und der Öffentlichkeit beweisen könnten, dass es dem Fürstenhaus nicht um die politi- sche Macht gehe. Der Landtag stehe dann allerdings vor einem politischen Scherbenhaufen. [...] Liechtensteiner Vaterland, 8. Februar 2002, Seite 1.
	        

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