Volltext: Liechtenstein 1988-1998

281 
Zonenplanung nicht dem Land überlassen Nach der Ablehnung des von der Gemeinde ausgear- beiteten Zonenplans kündigten die Petitionäre an, eine Initiative zu starten. [...] Wie uns Hans-Walter Schädler zur Auskunft gab, wollen die Initianten ihren bereits im Vorfeld der Abstimmung lancierten Zonenplan (Vor- schlag der Petitionäre) einreichen. Der Zonenplan umfasst das ganze Gemeindegebiet mit Masescha und Silum. Den rund 35 Initianten ist es wichtig, dass die Triesenberger ihren Zonenplan selbst erstellen. Sie wol- len nicht einen Zonenplan von der Regierung überneh- men müssen. [...] Liechtensteiner Vaterland, 15. Juli 1998, Seite 3. Zonenplan-Initiative kommt im November zur Abstimmung Der Triesenberger Gemeinderat hat gestern mehr- heitlich beschlossen, dass am Wochenende 27./29. November über die Zonenplan-Initiative abgestimmt wird. Die angekündigte Demonstration gegen diesen Ent- scheid fiel mit 15 „Demonstranten“ sehr dürftig aus. […] Nach der Meinung des „Demo-Organisators“ Klaus Schäd- ler sollte über diese Initiative erst gar nicht abgestimmt werden. So werden laut ihm in diesem Vorschlag das Naturschutz- und das Waldgesetz komplett ignoriert. […] Rechtsanwalt Peter Wolff hat die Zonenplan-Initiative im Auftrag der Gemeindevorstehung auf ihre Zulässigkeit überprüftund ist zum Schluss gekommen, dass über die- se Initiativelaut Gemeindegesetz abgestimmt werden kann. […] Liechtensteiner Vaterland, 14. Oktober 1998, Seite 
3. Triesenberg wird „zwangsbeglückt“ Nachdem Triesenberg bis heute keine Landwirt- schaftszone ausgegrenzt hat, übernahm gestern die Regierung diese Aufgabe. Provisorisch erklärte sie 30 Pro- zent der Gemeinde zur Landwirtschaftszone. […] Diese Ersatzvornahme der Regierung gilt so lange, bis Triesen- bergsichzur Schaffung eines Zonenplans durchringen kann. […] Liechtensteiner Vaterland, 21. Oktober 1998, Seite 
3. Klares Nein zum Zonenplan Die StimmbürgerInnen von Triesenberg lehnten das Initiativbegehren über den Zonenplan mit 443 Ja zu 615 Nein deutlichab. Damit wird nächstes Jahr der neue Gemeinderat gefordert sein, einen Zonenplan zu entwer- fen, der beim Stimmvolk der Berggemeinde eine Mehr- heit findet. Die Stimmbeteiligung war dieses Mal mit 75.1 % nur unwesentlich höher als im Juni dieses Jahres. Liechtensteiner Volksblatt, 30. November 1998, Seite 
1.Liechtenstein 
übernimmt EWR-Vorsitz Wachablöse in Europa: Während Österreich sich anschickt, morgen am 1. Juli, die Präsidentschaft in der Europäischen Union zu übernehmen, wird zur gleichen Zeit das Fürstentum Liechtenstein den Vorsitz des Euro- päischen Wirtschaftsraumes antreten. […] Schon vor ein- einhalb Jahren hatte Liechtenstein für ein halbes Jahr einen Vorsitz im EWR inne, allerdings nur auf seiten der EFTA-Mitglieder des EWR. Dieses Mal wird Liechtenstein den Vorsitz des gesamten Europäischen Wirtschaftsrau- mes, also der 15 EU-Staaten und der drei EFTA-Länder im EWR (Liechtenstein, Norwegen, Island) übernehmen. Ohne Zweifel wird dies ein Höhepunkt für Liechtenstein auf internationalem Parkett werden. […] Liechtensteiner Vaterland, 30. Juni 1998, Seite 
1. Weiss erwägt auch Klagen gegen Liechtensteiner Banken Kommen auch die liechtensteinischen Banken in den Strudel der jüdischen Sammelklagen rund um die nachrichtenlosen Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg? Gemäss der „Neuen Zürcher Zeitung“ hat Melvyn Weiss, einer der führenden Sammelklagen-Anwälte, im Rahmen der Sitzung des „Hevesi-Komitees“ angekündigt, dass er auchnoch Klagen gegen Banken in Liechtenstein in Erwägung ziehe. [...] Für eine Sammelklage von Weiss kämen in Liechtenstein nur zwei Banken in Frage. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gab es in Liechtenstein nur die Landesbank und die damals verschwindend kleine Bank in Liechtenstein, die heutige LGT. Zudem existierte damals der Finanzplatz Liechtenstein noch gar nicht, da man durchdie topographische Nähe an das Deutsche Reichund die akute Anschlussgefahr ein viel zu unsiche- rer Ortfür ausländisches Kapital war. [...] Die Liechten- steinische Landesbank hat schon im vergangenen Jahr erklärt, dass eine Prüfung ergeben habe, dass keine ent- sprechenden „nachrichtenlosen Vermögen“ gefunden worden seien. Auch bei der LGT Bank in Liechtenstein hat man die Sache ernst genommen und ebenfalls im vergan- genen Jahr interne Untersuchungen durchgeführt. Philipp Schädler,Leiter der Projektgruppe „Nachrichten- lose Vermögen“ bei der LGT Bank in Liechtenstein erklär- tegegenüber dem „Liechtensteiner Vaterland“: „Unsere internen Untersuchungen, welche im Juli 1997 abge- schlossen wurden, haben ergeben, dass die LGT Bank in Liechtenstein keine solchen Vermögen verwaltet hat.” [...] Liechtensteiner Vaterland, 3. Juli 1998, Seite 1. 
  1998
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.