Volltext: Liechtenstein 1988-1998

258 
Angebliches „Erzbistum Liechtenstein“ eine billige Zeitungsente Entweder verfügt die zur Zürcher Tages-Anzeiger- Gruppe gehörende „SonntagsZeitung“ (SZ) über einen ganz besonderen Draht zu Rom oder sie versucht auf plumpe Art, erneut Stimmungsmache gegen Diözesanbi- schof Wolfgang Haas zu betreiben. Landesfürst S.D. Hans- Adam II. dementierte uns gegenüber jedenfalls die gestri- geMeldung der SZ über angebliche Pläne zur Errichtung eines „Erzbistums Liechtenstein“. Sein angebliches „Ein- verständnis“ zu solchen Plänen wies unser Staatsober- haupt gestern als „reine Zeitungsente“ zurück. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 22. April 1996, Seite 1. 
  Druck auf Bischof Wolfgang Haas nimmt zu Der Druck auf Bischof Wolfgang Haas nimmt weiter zu: Die sieben Kantone des Bistums Chur haben den Bun- desrat am Freitag um eine Intervention beim Vatikan ersucht. Das Bistum Chur zeigt sich gemäss seinem Spre- cher unbeeindruckt von diesem neuesten Schritt gegen Bischof Haas. Seit der Ernennung von Wolfgang Haas zum Bischof von Chur im Jahre 1990 sei die Lage im Bis- tum durchUnruhe und Zwist gekennzeichnet, schreiben die Regierungen der Kantone Zürich, Uri, Schwyz, Obwal- den, Nidwalden, Glarus und Graubünden in der in Sar- nen veröffentlichten Eingabe. Seither sei keine Beruhi- gung eingetreten, sondern die Konfliktsituation habe sichim Gegenteil laufend verschärft. So habe die Bischofskonferenz an ihrer Tagung vom letzten Dezem- ber die Lageim Bistum Chur als besorgniserregend bezeichnet und erklärt, ohne personelle Konsequenzen und mutigeSchritte könne keine neue Vertrauensbasis geschaffen werden. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 15. Februar 1997, Seite 
8. „Bistum Liechtenstein keine Lösung für den Fall Haas“ [...] Die Errichtung eines Bistums Liechtenstein wer- de er „weder unterstützen noch ablehnen“, erklärte der Fürst. Er habe dem Vatikan mitgeteilt, dass dies eine Ent- scheidung sei, „die Rom zu fällen hat“. Er erachte es aber „nicht für sehr sinnvoll“, ein Bistum Liechtenstein zu errichten, um eine innerkirchliche Personalfrage zu lösen. „Aber bitte, wenn man es so lösen will, dann kann man das so lösen“, sagte Hans-Adam II.. [...] Liechtensteiner Vaterland, 17. Februar 1997, Seite 3. 
 „Katholische 
Landeskirche Graubünden“ fordert Rücktritt Die „Katholische Landeskirche Graubünden“ fordert den Rücktritt von Bischof Wolfgang Haas: In einem offe- nen Brief hält deren Verwaltungskommission fest, Haas habe die Pflicht gegenüber der Diözese und den Gläubi- gen, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Im Schreiben, […] wirddem Bischof vorgeworfen, er animiere die Gläubi- gen, aus ihrer Kirchgemeinde und damit aus der Katholi- schen Landeskirche auszutreten. Hintergrund sei, dass Haas die Rechtmässigkeit der sogenannten Landeskir- chen und der Kirchgemeinden bestreite, weil diese im Katholischen Weltkirchen-Rechtsbuch nicht genannt werden. [...] Liechtensteiner Vaterland, 5. April 1997, Seite 8. Bischof Wolfgang Haas nach Rom? Wie der “Blick” unter Hinweis auf einen hohen katholischen Würdenträger schreibt, soll das Problem Wolfgang Haas in den nächsten drei bis vier Wochen gelöstwerden. Dabei sei auch denkbar, dass Bischof Haas den Titel des Churer Bischofs behalte und lediglich nach Rom disloziere. In einem solchen Fall hätte ein Weihbi- schof die Geschäftsführung in der Diözese zu überneh- men. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 19. April 1997, Seite 1. Bischof Haas weist Vorwürfe zurück Bischof Wolfgang Haas hat in der Schweizerischen Kirchenzeitung Vorwürfe an seiner bischöflichen Tätig- keit in den vergangenen neun Jahren zurückgewiesen. Er sei kein Bischof für eigene Anhänger, pflege auch keine eigene Liturgie und habe auch nie an eine “Privatisie- rung” der Kirche gedacht, schreibt er. [...] “Ich habe von Anfang an und mehrfach betont, dass ich als Bischof im Dienste aller stehen möchte”, schreibt Wolfgang Haas [...] Liechtensteiner Volksblatt, 3. Mai 1997, Seite 3. 
  
Erzbistum Liechtenstein
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.