Volltext: Liechtenstein 1978-1988

Graf Anton F. Gerliczy-Burian, Triesen t Am vergangenen Freitag, den 12. November 1982, ist der Leiter des Amtes für Internationale Beziehungen der Fürst- lichen Regierung, Graf Anton F. Gerliczy-Burian, völlig unerwartet, zwei Tage nach seinem 65. Geburtstag, infolge eines Herzversagens verstorben. Sein plötzlicher Tod hat ihn mitten aus einem erfüllten Leben gerissen, das sich durch ausserdordentliche Pflichterfüllung, Korrektheit und Ein- satzbereitschaft im Dienste der Regierung und Landesver- waltung ausgezeichnet hat. . . Graf A. F. Gerliczy-Burian wurde am 10. November 1917 als Sohn von Graf Felix Gerliczy-Burian und der Prinzessin Elisabeth Stirbey in Deszk in Ungarn geboren. Er besass seit 1928 das Bürgerrecht der Gemeinde Mauren im Fürstentum Liechtenstein . . . Von 1940 bis 1948 leitete Graf Gerliczy-Burian den Wirt- schaftsbetrieb eines eigenen Landsitzes bei Nizza und war in verschiedenen anderen Funktionen in Frankreich tätig. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Abteilungsleiter der Handels- und Industrie-Verwaltung AG (HIVAG) in Vaduz war Graf Gerliczy-Burian zuerst als Werbeleiter, anschlies- send als Prokurist und Verkaufsleiter der Contina AG in Mauren beschäftigt und trat 1965 in die Firma Hilti AG in Schaan ein. Nachdem von der Fürstlichen Regierung die Dienststelle für Integrationsfragen geschaffen worden war, wurde Graf Ger- liczy-Burian im Jahre 1970 zu deren Leiter bestellt. Nach der Umwandlung dieser Dienststelle in das Amt für Internatio- nale Beziehungen im Jahre 1972 übernahm Graf Gerliczy- Burian die Leitung dieses Amtes. In dieser Eigenschaft hat der Verstorbene das Amt mit der ihm eigenen grossen Schaffenskraft und Zielstrebigkeit aufgebaut und organi- siert. Seine Vertrautheit mit allen Fragen des ihm übertrage- nen Aufgabenbereiches und seine sehr gute Kenntnis mehre- rer Fremdsprachen verschafften ihm dabei sowie im Verkehr des Fürstentums Liechtenstein mit anderen Staaten und internationalen Organisationen hohe Anerkennung und Wertschätzung. Besondere Erwähnung verdient seine Tätig- keit zur Vorbereitung der Zusatzabkommen über die Gel- tung der Abkommen von 1972 zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bzw. den Mitgliedstaaten der Euro- päischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Schwei- zerischen Eidgenossenschaft für das Fürstentum Liechten- stein. In allen Phasen der Vorbereitung der Schlussakte der Konfe- renz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) wie auch bei den im Anschluss an die Verabschie-dung 
dieser Schlussakte in Helsinki im Jahre 1975 veranstal- teten Folgetreffen wurde seine Mitarbeit als liechtensteini- scher Vertreter sehr geschätzt. Der Beitritt des Fürstentums Liechtenstein zum Europarat war Graf Gerliczy-Burian ein besonderes Anliegen. Sein unermüdlicher persönlicher Einsatz und seine hohen Sach- kenntnisse haben wesentlich zu einem erfolgreichen Abschluss der Beitrittsvorbereitungen beigetragen. Darüber hinaus zeichnete sich Graf Gerliczy-Burian aus durch eine überaus verdienstvolle Mitarbeit im Auftrag der Fürstlichen Regierung im Verwaltungsrat und im Direktions- komitee des Wiedereingliederungsfonds des Europarates, im Verwaltungsrat der Europäischen Patentorganisation und in anderen internationalen Gremien. Im bilateralen Verkehr des Fürstentums Liechtenstein mit anderen Staaten, insbesondere mit der Schweiz und Öster- reich, hat Graf Gerliczy-Burian als Mitglied bzw. Leiter von zahlreichen liechtensteinischen Verhandlungsdelegationen sehr erfolgreich mitgewirkt. Graf Gerliczy-Burian hat in einer für die Aussenpolitik des Fürstentums Liechtenstein sehr wichtigen Phase wesentlich zur Begründung der aussenpolitischen Aktivitäten Liechten- steins und zum Verständnis der Öffentlichkeit für aussen- politische Belange beigetragen. Liechtensteiner Volksblatt, 16. November 1982 Amt für Internationale Beziehungen: Neuer Amtsleiter Die Fürstliche Regierung hat in ihrer Sitzung vom 2. November 1982 lic. rer. pol. Roland Marxer mit Wirkung ab dem 1. Dezember 1982 zum Amtsvorstand des Amtes für Internationale Beziehungen bestellt. Roland Marxer, bisher stellvertretender Amtsvorstand, übernimmt damit die Nach- folge von Graf A. F. Gerliczy-Burian, der am 12. November 1982 verstorben ist. . . Liechtensteiner Vaterland, 2. Dezember 1982 Zum Gedenken an Direktor Julius Beck, 1920-1982 Das Geschäftsjahr 1982 war überschattet vom Ableben unse- res kaufmännischen Direktors Julius Beck, welcher völlig unerwartet am 25. August 1982 in Ausführung seiner beruf- lichen Tätigkeit im 62. Lebensjahr an einem Herzversagen gestorben ist. Der Verstorbene hat sich während beinahe 4 Jahrzehnten mit ausserordentlicher Tatkraft und Hingabe dem öffentlichen Energieversorgungsunternehmen gewid- met. Mit grosser Umsicht und Sachkenntnis leitete Julius Beck über 20 Jahre als kaufmännischer Direktor die Geschicke der Liechtensteinischen Kraftwerke. Seine vor- bildliche Gewissenhaftigkeit, sein loyales Verhalten sowie seine menschliche und uneigennützige Art brachten ihm stets grosse Anerkennung und Achtung. Leider sollte es dem Verstorbenen nicht mehr erlaubt sein, sich in Müsse der Früchte seiner Anstrengungen zu erfreuen. Mit Direktor Julius Beck haben wir einen liebenswerten Menschen verlo- ren, welcher jederzeit menschliche Wärme und Mitgefühl ausstrahlte. Liechtensteinische Kraftwerke, Geschäftsbericht 1982 Alois Negele, Landeskassenverwalter i. R., Vaduz t . . . Das Licht der Welt erblickte der liebe Verstorbene am 19. Juli 1900 in Vaduz-Ebenholz. Er war das dritte von vier Kindern des Martin Negele. zuständig nach Triesen. und der Aloisia geb. Konzett von Satteins . . . Nach erfolgreichem Schulabschluss erlernte der talentierte Jungmann den Beruf eines Buchhalters, was von entschei- dender Bedeutung für sein weiteres Berufsleben werden sollte. Denn schon 1920-1925 stellte Alois seine beruflichen Kenntnisse der Landeskasse aushilfsweise zur Verfügung und trug so zum nötigen Unterhalt der Familie bei. Bis 1930 war sein Betätigungsfeld vielseitig, vorwiegend aber als Büroangestellter in der Privatwirtschaft. Im November 1930, als die Stelle des Leiters der Landeskasse zur Neubesetzung ausgeschrieben war, wurde Alois zum Leiter dieser Amts- stelle bestellt. 1932 wurde er dann zum Fürst!. Landeskas- senverwalter ernannt und hatte diese verantwortungsvolle Stelle bis zum Übertritt in den Ruhestand im Jahre 1966 inne . . . Liechtensteiner Volksblatt, 13. Januar 1983 150
	        

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