Volltext: Liechtenstein 1938-1978

1. Februar Die EG-Länder unterzeichnen einen Vertrag mit 46 Entwicklungsländern 27. Februar Der Vorsitzende der Westber- liner CDU, Peter Lorenz, wird von Terroristen entführt 16. März Der Südjura spricht sich für ein Verbleiben beim Kanton Bern aus 12. April Die amerikanische Sängerin Josephine Baker stirbt 27. April Mit dem Fall von Phnom-Penh geht der Krieg in Kambodscha zu Ende 30. April Südvietnam kapituliert bedin- gungslos vor den Truppen Nordvietnams und dem Viet- kong 6. Mai Kardinal Mindszenty stirbt 
21. Mai In Stuttgart wird der Baader- Meinhof Prozess eröffnet 5. Juni Wiedereröffnung des seit dem 6-Tage-Krieg von 1967 geschlossenen Suezkanals 30. Juli In Helsinki wird die Schluss- konferenz der KSZE eröffnet 11. November Angola wird unabhängig; Bürgerkrieg zwischen drei unabhängigen Bewegungen 27. November Nach dem Tod von Staatschef Francisco Franco (20.11.) wird Prinz Juan Carlos spanischer König 8. Dezember Der amerikanische Schrift- steller Thornton Wilder stirbt Fürstentum Liechtenstein kam gut durch die Flaute Die Wirtschaft des Fürstentums Liechtenstein hat sich im Rezessionsjahr 1975 als sehr widerstandsfähig erwiesen. Die jetzt vorliegenden Jahresergebnisse zeigen, dass die Konjunktureinbrüche, von einigen Ausnahmen abgesehen, weit geringer waren, als ursprünglich angesichts des kleinen Wirtschaftsraumes mit seiner extremen Exportabhängigkeit befürchtet wurde. Nach dem Jahresbericht der liechtensteinischen Industrie- kammer ist der Exportwert der Mitgliedsunternehmen 1975 nur um 2,4 Prozent auf rund 522,3 Millionen Franken zurückgegangen. In der regionalen Streuung der Ausfuhr ergaben sich allerdings grössere Verschiebungen. Die Lieferungen in die Schweiz stiegen wertmässig von 203 auf 216 Millionen Franken, weil der Schweizer Markt sich auch in der Rezession noch als sehr aufnahme- fähig erwies und sich auch in verstärktem Masse für Reexporte anbot. . . Die gebremste Expansion der Industrie kam den Dienst- leistungsbranchen zugute, die aus der seit langem erhofften Entspannung des Arbeits- und Kapitalmarktes Vorteile zogen. Das gilt neben Fremdenverkehrswirtschaft und Handel auch für die ausländischen Holdinggesellschaften, die als einer der gewinnträchtigsten Bereiche der liechten- steinischen Wirtschaft keinerlei Rezessionsfolgen spüren und deren Zahl neuerdings hauptsächlich durch Neu- gründungen aus Übersee weiter zunimmt. Der Beschäftigungsrückgang konnte im wesentlichen durch Abbau von Grenzgängern ausgeglichen werden, deren Zahl sich um rund 10 Prozent verminderte. Die Industrie verringerte 1975 ihren Personalbestand um 3,6 Prozent . . . Zu gravierenden Einbrüchen kam es in der liechten- steinischen Bauindustrie, deren Auftragsvolumen 1975 auf den Stand von 1963 zurückfiel, und die auch ihre Zulieferbranchen in die Flaute zog. Da das Wachstum der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren der Hoch- konjunktur für den kleinen Wirtschaftsraum extrem überdimensioniert war, wird der gegenwärtige Schrumpfungsprozess gesamtwirtschaftlich jedoch nicht unbedingt nachteilig gewertet. . . Die Welt, Hamburg, 27. Mai 1976 
Die aktuelle Wirtschaftslage und die damit zusammen- hängenden Probleme waren Gegenstand der Beratungen der neu geschaffenen Koordinationskonferenz, in welcher sich Vertreter von Staat und Wirtschaft regelmässig treffen. Das Gespräch als Basis neuer Initiativen hat sich gerade bei der Lösung von wirtschaftlichen Problemen bewährt. . . Rechenschafts-Bericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag, 1976, S. 72 . .. Die Arbeitslosenversicherung hatte 1975 erstmals Entschädigungen auszurichten. Bei der Arbeitsver- mittlungstelle des Amtes für Volkswirtschaft waren am 31. Dezember 1975 34 Ganzarbeitslose, 32 andere Stellensuchende, total somit 66 Stellensuchende (20 Frauen, 46 Männer), gemeldet. Acht Arbeitnehmer bezogen am 31. Dezember 1975 Leistungen der Arbeitslosenversicherung als Ganzarbeitslose und 154 als Teilarbeitslose. Demgegenüber waren 25 offene Stellen gemeldet. Rechenschafts-Bericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag, 1975, S. 125 Arbeitslosenentschädigung für 1976 und 1977 1976 1977 Ausbezahlte Entschädigungen 492 701.30 84 531.05 Ganzarbeitslose 95 35 Teilzeitarbeitslose (Kurzarbeit) 441 Rechenschafts-Bericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag, 1976, S. 123: 1977, S. 132 Liechtensteinischer Rabattsparverein wurde aufgelöst Ab 1. Juni gibt es keine Rabattmarken mehr aus Liechtenstein. Nach rund 4()jährigem Bestehen wurde der Liechtensteinische Rabattsparverein letzte Woche aufgelöst. Wer noch ein teilweise beklebtes oder volles «Marka-Büachle» daheim hat. kann dies bis zum 31. August bei seinem Detailhändler einlösen. Der Liechtensteinische Rabatt-Sparverein wurde in den dreissiger Jahren gegründet und sollte damals vor allem zu einer besseren Barzahlungsmoral der Liechtensteiner beitragen. Wer bar zahlte (statt anschreiben zu lassen), erhielt Rabattmarken, für die ein gewisser Prozentsatz der Kaufsumme rückerstattet wurde. Das Aufkommen des Discount-Geschäfts nahm den Rabattmarken immer mehr von ihrer früheren Beliebt- heit . . . Die liechtensteinischen Kunden ziehen Netto-Preise vor, wie sie jetzt auch in allen liechtensteinischen Detail- geschäften eingeführt werden . . . Liechtensteiner Volksblatt, 31. Mai 1975 461
	        

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