Volltext: Liechtenstein 1938-1978

940 9. April Beginn der Besetzung Däne- marks und Norwegens durch Deutschland 10. Mai Beginn des deutschen Angriffs gegen Westen; der schweize- rische Bundesrat beschliesst die Mobilmachung der Armee 10. Mai In Grossbritannien bildet Winston Churchill sein Koali- tionskabinett 26. Mai Die britische Armee rettet sich in Dünkirchen über den Kanal 11. Juni Eintritt Italiens in den Krieg 14. Juni Einmarsch der deutschen Truppen in Paris 29. Juni Der Schweizer Maler Paul Klee stirbt f Bundesrat Giuseppe Motta Ich bitte Eure Exzellenz, zu dem schweren Verluste, welchen die Schweizerische Eidgenossenschaft durch das Hinscheiden von Bundesrat Motta erlitten hat, mein innigstes Beileid entgegenzunehmen. Ich und mein Fürsten- tum werden die Erinnerung an den verdienstvollen Herrn Bundesrat stets hochhalten. Beileidstelegramm des Landesfürsten an den Schweizerischen Bundesrat - Liechtensteiner Vaterland, 27. Januar 1940 Zum Begräbnis des Bundesrates Motta. Beim Begräbnis des Bundesrates Motta am vergangenen Freitag war Liechtenstein durch Herrn Regierungschef Dr. Hoop und Herrn Regierungschefstellvertreter Dr. Vogt vertreten. Liechtensteiner Vaterland, 31. Januar 1940 Vaduz. — Stellenbesetzung. In der am 8. Februar stattgefundenen Regierungssitzung wurde der vom Ausschuss des Arbeiterverbandes vorge- schlagene Johann Beck, Arbeiterpräsident und Abge- ordneter, zum Leiter des Arbeitsamtes gewählt. Herr Beck bringt beim Antritte seines sicher nicht leichten Postens gute Vorkenntnisse bezüglich der Leitung dieses Büros mit, war er doch schon längere Zeit im Ausschuss tätig, der mit dem bisherigen Leiter die wichtigsten Geschäfte zu behandeln hatte. Zum Amtsdiener für den pensionierten Herrn Seraphin Gstöhl aus Balzers wurde Herr Guido Marxer, bisher Chauffeur bei Herrn Dr. Marxer, bestellt. Dieser An- lass soll nicht vorbeigehen, ohne der Tatsache zu gedenken, dass Herr Gstöhl seinen Dienst seit 1905 in vollster Pflicht- erfüllung und zur besten Zufriedenheit seiner Vorge- setzten versehen hat. Man hat gehört, dass sich um den freigewordenen Posten nicht weniger als 74 Bewerber ge- funden hätten. Liechtensteiner Vaterland, 10. Februar 1940 Anstelle der Ostschweizerischen Treuhandgesellschaft be- schloss der Landtag die Schaffung eines eigenen Revisions- organs, dem die Kontrolle der Finanzgebahrung der Landeskasse, der Gemeindekassen und anderer öffent- licher Kassen untersteht. Die Stelle wurde mit Dr. Fritz Ritter als Revisor besetzt. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1940, S. 36 
25. Juli Schweizer Offiziersrapport General Guisans auf dem Rüth 13. August Beginn der Luftschlacht um England 21. August Leo Trotzki wird in Mexiko ermordet Eislauffest in Vaduz. Man muss es den Vaduzern lassen: Mit der neuen Eis- laufbahn haben sie eine wundervolle Möglichkeit ge- schaffen, dass Erwachsene und Kinder einem prachtvollen Sporte huldigen dürfen. Neben der Gemeindebehörde verdient auch Herr Ing. Rüdinger volle Anerkennung, denn er ist der nimmermüde Lehrer, unter dessen An- leitung der schöne Eissport im Lande einen verheissungs- vollen Anfang genommen hat. .. Allerdings erwartete die Vaduzer auch eine besondere Überraschung. Fräulein Guidborg Sjursen, eine Schwedin, die aber seit Jahren in Davos ist, führte uns ihre blendende Kunst des Eislaufens vor Augen. Und was sie zeigte, war grosse Klasse . . . Am Abend ging dann auf der Eisbahn das erste Hockey- Spiel in Liechtenstein vor sich: Es war eine gelungene Idee, in der Pause dieses wirklich schalkhafte Spiel abzuwickeln. Allgemeines Erstaunen verursachte die auf dem Eisplatz herumgebotene Nachricht, dass die Vaduzer Lehrerschaft verboten hat, dass die Schüler zu Paaren laufen dürfen, wie dies für den Wettbewerb vorgesehen war. Man schüttelte ob so viel Vorsicht den Kopf u. fand etwas Hinterwäldlerisches ob diesem reichlich phantasievollen Beschlüsse. Liechtensteiner Vaterland, 31. Januar 1940 Liechtensteiner Vaterland, 6. Januar 1940 3n Sfd)en ift in groei Stätten bie ^ftaul- unb &tauenfeucf)e feftgeftellt roorben. S>ie fürftticfye SRegie- rung trifft gur <25efäm»fung ber Seucfje fotgenbe ^afj* nahmen: 1. ©a$ gange Hntertanb 
nnrb aU Sperrgebiet er= ftärt. Îtle 93ief)beffänbe in (?fcf)en muffen fofort gegen •SJcauL- unb &Iauenfeucf)e geimpft werben. @efunb= f)eit$fcfjeine bürfen im gangen Hnterlanbe bt$ auf roei* tereä nicfyt auggefteüt werben. 2. ^tir bie ©emeinbe ©fcf)en wirb Statlbann ange- orbnet unb ber Senneretbetrieb eingeteilt. 3. 3n Sfcfyen ift ba$ ©ecfgefcfyäft »erboten. 4. <5ür ba£ gange Unterlanb wirb berfBefud) frem* ber Ställe »erboten. 27 5. 3)a3 iöaufieren unb 'Jluffudên »on 95eftetlungen ift im gangen Slnterlanb »erboten. Äaufierern unb 9?eifenben aus bem Hntertanb ift auef) ber 93efud) »on &unben im Oberlanb unterfagt. 93abug, am 5. Sanuar 1940. ftütföidje t̂egiermtg: geg. 
©r. &ot>p. 46
	        

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