Volltext: Liechtenstein 1938-1978

1954 Januar Schwere Lawinenkatastrophen im gesamten Alpengebiet 25. Januar In Berlin beginnt eine Konferenz der Aussenminister der USA, der UdSSR, Frankreichs und Grossbritanniens; keine Eini- gung in der Wiedervereinigung Deutschlands 26. März Die UdSSR erklärt die sowje- tische Besatzungszone zur souveränen Deutschen Demo- kratischen Republik 18. April Gamal Abd El Nasser stürzt General Nagib und wird ägypti- scher Staats- und Minister- präsident 29. Mai Papst Pius X. wird heilig- gesprochen 21. Juli Die Genfer Ostasienkonferenz vereinbart den Waffenstillstand im Indochina-Krieg; Teilung Vietnams am 17. Breitengrad 20. September Mao Tse-tung wird zum Präsi- denten der chinesischen Volks- republik gewählt 11. Oktober Der deutsche Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler stirbt 1. November Beginn des Algerienkrieges Der weisse Tod in den Bergen Vorarlbergs In unserem lieben Nachbarlande Vorarlberg herrscht Landestrauer. Die Lawi- nenkatastrophe hat riesige Ausmaße. Wir fühlen zutiefst mit unseren Nachbarn. Wir bangen mit um die Verletzten. Wir trauern mit den Familien, die Tote zu beklagen haben, und wir wollen helfen, wo Hilfe not tut. Denkt an die Bergjamilien, deren Haus und Hoj in Trümmern liegen! Denkt an die Mütter, deren Kinder unter den Schneemassen blieben! Denkt an die Kinder, die über Nacht zu Waisen wurden! Ich weiß, daß Ihr meiner Bitte Folge leisten werdet, denn ich kenne Euer gutes Herz, an das ich noch nie umsonst appellierte. Helft auch dieses Mal. und Gott vergelte es jedem von Euch! Fürstin Gina von Liechtenstein Präsidentin Liechtensteinisches Rotes Kreuz Liechtensteiner Vaterland, 16. Januar 1954 Unsere Helfer im Lawinengebiet Wie uns anlässlich mehrfacher Besuche im Vorarlberger Katastrophengebiet, vor allem in den für das Walsertal zuständigen Einsatzkommandos, von Herrn Bezirks- hauptmann Dr. Julius Längle, und von verschiedenen gleichzeitig mit den liechtensteinischen Bergungsmann- schaften im Blonser Katastrophengebiet tätigen Helfern mitgeteilt wurde, haben unsere Bergungsmannschaften Vorbildliches geleistet. Überall wurde uns mit grosser Anerkennung und Begeisterung von der forschen und einsatzfreudigen Hilfsbereitschaft der bestausgerüsteten und vortrefflich konditionierten liechtensteinischen Hilfsmannschaften berichtet. Liechtensteiner Volksblatt, 23. Januar 1954 
Inkraftsetzung der AHV Gestützt auf Art. 102 des Gesetzes vom 15. Dezember 1952, LGB1. 1952, Nr. 29 über die Alters- und Hinterlassenenversicherung, hat der Landtag die Inkraft- setzung der AHV auf den 1. Januar 1954 beschlossen. Landtagsbeschluss vom 22. Dezember 1953 - Liechtensteinisches Landes-Gesetzblatt, 1954, Nr. 1 AHV-Übergangsrenten. Wenn diese Nummer zu den Lesern gelangt ist, werden die ersten Übergangsrenten an die alten Leute bereits ausbezahlt sein. So beginnen die wohltätigen Wirkungen der AHV. Wir hören, dass es total 600 Rentenempfänger sind, von denen etwa zwei Drittel auf das Oberland und ein Drittel auf das Unterland entfallen. Die ausbezahlte Summe beträgt rund 23500.- Franken. Liechtensteiner Vaterland, 23. Januar 1954 Soziale Fürsorge Die Ausgaben betragen 1 114017.62 Fr. oder um 133042.62 Fr. mehr als der Voranschlag von 1 000975.— Fr. Erstmals ist für diesen Verwaltungszweig die Millionengrenze überschritten worden. Der Staats- beitrag für die Einrichtungs- und Verwaltungskosten für die Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung erforderte die Summe von 570247.85 Fr. Einen Betrag von 121 532.70 Fr. erforderte die Einzahlung des Staates in die Pensionskasse und in die Sparversicherung des Staats- personals, das sind 66532.70 Fr. mehr als der Voranschlag. Die Auslagen für die Tuberkulosebekämpfung machen auch im Jahre 1954 die hohe Summe von 39357.56 Fr. aus. Den Krankenkassen wurde als 15%iger Landesbeitrag eine Summe von 79645.10 Fr. oder um rund 7 150.— Fr. mehr ausbezahlt als im Vorjahr. Mit dem Stichtage vom 3. November 1954 waren 7696 Personen kranken- versichert, oder gegenüber dem Vorjahr 747 mehr. Gemessen an der letzten Volkszählung sind daher 56% der Bevölkerung gegen Krankheit versichert. Für das Anhalten der grossen Konjunktur spricht der Betrag von rund 88000.— Fr., der als Landesbeitrag für die obligatorische Unfallversicherung ausgerichtet wurde. Rechenschaftsbericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag, 1954, S. 181 215
	        

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