Volltext: Gutenberg-Schalun

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gross und kühn brennt mir noch auf der Seele, 
kaum wage ich daran zu rühren.“ 
Ermutigend entgegnete ihm der Burgherr: 
„Zum Kuckuck, heraus damit! Ich hasse an den 
Männern, wenn sie lange, wie junge Katzen, um 
den heissen Brei herumtanzen. Nur frisch von der 
Leber gesprochen, junger Freund!“ 
„So sei es kurz und bündig gesagt“, erwiderte 
der Brandiser. „Gebt mir das Edelfräulein, Eure 
Tochter, zur Gemahlin, denn die blonde Maid hat 
mein Gefallen erregt. Herr Graf, ein armer Ritters 
mann bin ich auch nicht. Ihr kennt die Burgen 
und Alpen der Freiherren von Brandis, ebenso 
ihre vielen Güterbesitzungen und an klingender 
Münze fehlt es unserm altadligen Geschlechte nie.“ 
„Thüring von Brandis“, versetzte der Guten 
berger, „mein Erstaunen über Eure unerwartete 
Werbung ist gross. Hilda ist noch ein Kind. 
Wahrlich, ich dachte noch nie daran, ihre Hand 
einem Manne zu schenken. Kommt Zeit, kommt 
Rat! Das Kind ist weichen Gemütes und von 
fügsamer Sitte. Freiherr von Brandis, Ihr seid 
ein ehrenwerter Mann, mit allen ritterlichen Tu 
genden wohl ausgerüstet, voll Heldenkraft ist 
Euer starker Arm, wie ein blühend Reis ziert 
der Ruhm das edle Geschlecht der Brandiser und 
über Reichtümer kann es schalten und walten, 
deshalb heisse ich Euch gerne als Sohn will 
kommen.“
	        

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