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ich dich, denn raein Vater war ausser sich, Zorn
und Entrüstung zittern noch in seinem Innern
nach und wer weiss, trittst du jetzt hin vor den
stolzen Mann, er weist deine Hilfe herb zurück,“
„Und dennoch gehe ich zu ihm hinauf“, rief
der junge Ritter. „Hilda, der Gedanke an dich
macht mich glücklich und stark . . , komme was
da wolle. Nicht wahr, auf dein Wort darf ich
bauen, ich fühle es, für dieses Erdenleben ge
hören wir zusammen.“
Hilda reichte ihm mit warmem Blick ihre
Hand, die zog er an seine Lippen.
Dann schritt er in strammer Haltung die
Treppe hinauf. Hilda aber kehrte in den Bogen
gang zurück.
Herr Walter fand den Grafen in der Halle,
in finsteres Sinnen versunken, das Haupt in die
Hand gestützt. Drohendes Gewölk lagerte auf
seiner Stirne, man sah seinem erregten Gesichte
den Sturm an, welcher noch an seinem Innern
rüttelte.
Herr Walter grüsste höflich. Da fuhr der
Gutenberger empor, ein gleichgiltiger Blick
streifte den Schaluner,
Walter begann: „Herr Graf, ich hörte von
Hüglin von Montfort-Werdenberg, die Habsbur
gischen rüsten ernstlich, auf die Veste Guten
berg sollen sie es abgesehen haben. Deshalb
entbiet ich Euch meinen Dienst, auch mein