Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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der das Bürgerrecht zu Thun nahm, wurde zu Bastersdorf 
von Bürgern aus Konstanz erschlagen. Von den Töchtern war 
Agnes an den Ritter Mönch von Mönchenstein vermählt und 
Anna wurde Äbtissin zu Säckingen. Thüring III. vermählte 
sich mit Gräfin Margaretha von Kiburg; sie brachte ihm Unter- 
seen, Uspunnen, Oberhofen und Balm zu. Dieser Thüring 
hatte im Jahre 1364 bei seiner Anwesenheit in Wien den 
Herzogen von Oesterreich eidlich gelobt, daß er, wenn ihn 
Margaretha von Wollhausen, die Witwe des Grafen Immer 
von Straßberg, heirate, ihnen mit Wollhausen, Kapfenberg 
und den übrigen Festen und Gütern der Margaretha jeder 
zeit gewärtig fein wolle. Er konnte aber nicht zur Ausführung 
seines Vorhabens gelangen. Thüring mischte sich zu Gunsten 
seines Schwagers, des Freiherrn Anton von Turn in die 
Walliser Angelegenheiten. Es hatte dieser nämlich 1375 den 
Bischof von Sitten Witschard Iavelli, seinen Oheim, überfallen 
und samt seinem Kaplan aus dem Fenster des Schlosses Seta 
in den Abgrund werfen lasten. Das ergrimmte Volk griff 
darauf zu den Waffen. Der Freiherr Anton rief den Adel 
zu seinem Schutze auf. Aber die Bauern siegten, sie trieben 
den Frevler aus dem Lande und zerstörten seine Burg. Thü 
ring von Brandis war mit den Leuten aus seinen Herrschaften 
über den Berg Ravil gezogen, aber von den erbitterten Walli 
sern besiegt, gefangen und hingerichtet worden. Er hinterließ 
das einzige Kind Anna, das jung starb. 
Die Weißenburgischen Herrschaften kamen nun an seine 
Geschwister, an Mangold, den Abt von Reichenau, und an 
Agnes, die Gemahlin Johanns von Mönchenstein. 
Thüring II. (der Gemahl Katharinas von Weißenburg) 
hatte zwei Brüder Wolfhart I. und Heinrich. Der letztere 
wählte den geistlichen Stand, wurde Abt in Einsiedeln und 
Bischof von Konstanz (ch 1383). Wolfhart I. erhielt von seinem 
Bruder Thüring die Stammherrschast Brandis durch Kauf und 
später auch den Anteil Mangolds an den Weißenburgifchsn 
Gütern. Er war mit seiner Feste und Herrschaft Brandis und 
seinen Leuten ins Bürgerrecht mit Bern getreten. Er war 
mit Agnes von Montfort-Feldkirch, der Witwe des Grafen 
Hartmann III. von Sargans-Vaduz vermählt, die ihm zwei 
Söhne gab: Ulrich Thüring und Wolfhart II. Diese sind es, 
welche von Hartmanns III. Söhnen Heinrich und Hartmann. 
„Brüder" genannt werden, weil sie dieselbe Mutter hatten. 
Wie wir oben erzählt haben, versetzte Graf Heinrich von 
Vaduz seinem lieben Bruder Ulrich Thüring von Brandis für
	        

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