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und Liebe, und auch für die Ansprüche, die sie an ihn von
ihrer Mutter sel. Erbschaft wegen gehabt haben, also die Leute
und Güter, Gerichte, Zwing und Bann etc., die zwischen
Guggais und dem Kreuz bei Jagdberg gesessen und gelegen
sind, mit Steuern, Weingärten, Aeckern etc. ausgenommen
die Vogtei Vallentschinen aufgegeben und in ihre Hand ge
bracht habe. Zeugen waren: Rudolf von Arburg, Johann von
Trostburg, Peter von Unterwegen u. a. Jedoch erhielten die
Freiherren Blumenegg damit nur zu lebenslänglichem Nutzgenuß.
Die Burg „Herrenberg" bei Sevelen und ein Hof daselbst
mit dem Kirchensatz war ein bischöfliches Pfand in den Händen
der Grafen von Werdenberg. Da Bischof Hartmann sie zurück
nehmen wollte, gestatteten es die Grafen nicht. Ein Schieds
gericht entschied, daß die genannten Besitzungen den Grafen
verbleiben sollen gegen eine Abfindungssumme von 900 Pfd.
an den Bischof.
Bischof Hartmann kam in immer größere Geldklemme.
Gegen einen jährlichen Sold von 400 Pfd. ließ er sich vom
Herzog Leopold zum Rat und Diener annehmen und ver
sprach ihm treu zu dienen gegen jedermann. Allein dies reichte
nicht aus und er verpfändete nun auch die Grafschaft Vaduz
seinen lieben Brüdern Wolfhart und Ulrich Thüring „gegen
24 Mark jährlichen Geldes und Zinses", und stellte seinen
Vetter, den Grafen Hans von Sargans mit dessen vier Söh
nen zu Bürgen, jedoch mit dem Vorbehalt der Wiederein
lösung und der Versicherung, daß dem Vetter und seinen
Söhnen keinerlei Schaden aus dieser Bürgschaft erwachsen
solle. Sei er außerstand, die Feste und Grafschaft Vaduz bei
seinen Lebzeiten zu lösen, so soll dies Recht seinen Vettern,
den Grafen von Sargans zustehen, und falls die von Brandts
die Wiedereinlösung nicht gestatten wollen, sollen seine Erben
und das Domkapitel zu Chur schaffen, daß dieselbe gegen Er
legung von 2000 fl. geschehe. (Chur, Dienstag nach St. Georgi
1399.)
König Ruprecht verlieh im Jahre 1401 dem Bischof die
Grafschaft Vaduz und Jagdberg.
Der Bischof löste Vaduz nicht mehr; er wurde später zu
weiteren Veräußerungen gezwungen. Der Graf Hans von
Sargans hatte mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Er verkaufte die Vogteirechte über Pfäfers dem Abt Burkard,
starb zu Ortenstein und wurde zu Sargans neben seinen Vä
tern beigesetzt (1400). Er hatte vier Söhne: Rudolf, der Dom
propst von Chur wurde, Hans und Hugo, die ledig starben, und
Heinrich, der den Stamm fortpflanzte.