Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

229 
und Liebe, und auch für die Ansprüche, die sie an ihn von 
ihrer Mutter sel. Erbschaft wegen gehabt haben, also die Leute 
und Güter, Gerichte, Zwing und Bann etc., die zwischen 
Guggais und dem Kreuz bei Jagdberg gesessen und gelegen 
sind, mit Steuern, Weingärten, Aeckern etc. ausgenommen 
die Vogtei Vallentschinen aufgegeben und in ihre Hand ge 
bracht habe. Zeugen waren: Rudolf von Arburg, Johann von 
Trostburg, Peter von Unterwegen u. a. Jedoch erhielten die 
Freiherren Blumenegg damit nur zu lebenslänglichem Nutzgenuß. 
Die Burg „Herrenberg" bei Sevelen und ein Hof daselbst 
mit dem Kirchensatz war ein bischöfliches Pfand in den Händen 
der Grafen von Werdenberg. Da Bischof Hartmann sie zurück 
nehmen wollte, gestatteten es die Grafen nicht. Ein Schieds 
gericht entschied, daß die genannten Besitzungen den Grafen 
verbleiben sollen gegen eine Abfindungssumme von 900 Pfd. 
an den Bischof. 
Bischof Hartmann kam in immer größere Geldklemme. 
Gegen einen jährlichen Sold von 400 Pfd. ließ er sich vom 
Herzog Leopold zum Rat und Diener annehmen und ver 
sprach ihm treu zu dienen gegen jedermann. Allein dies reichte 
nicht aus und er verpfändete nun auch die Grafschaft Vaduz 
seinen lieben Brüdern Wolfhart und Ulrich Thüring „gegen 
24 Mark jährlichen Geldes und Zinses", und stellte seinen 
Vetter, den Grafen Hans von Sargans mit dessen vier Söh 
nen zu Bürgen, jedoch mit dem Vorbehalt der Wiederein 
lösung und der Versicherung, daß dem Vetter und seinen 
Söhnen keinerlei Schaden aus dieser Bürgschaft erwachsen 
solle. Sei er außerstand, die Feste und Grafschaft Vaduz bei 
seinen Lebzeiten zu lösen, so soll dies Recht seinen Vettern, 
den Grafen von Sargans zustehen, und falls die von Brandts 
die Wiedereinlösung nicht gestatten wollen, sollen seine Erben 
und das Domkapitel zu Chur schaffen, daß dieselbe gegen Er 
legung von 2000 fl. geschehe. (Chur, Dienstag nach St. Georgi 
1399.) 
König Ruprecht verlieh im Jahre 1401 dem Bischof die 
Grafschaft Vaduz und Jagdberg. 
Der Bischof löste Vaduz nicht mehr; er wurde später zu 
weiteren Veräußerungen gezwungen. Der Graf Hans von 
Sargans hatte mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen. 
Er verkaufte die Vogteirechte über Pfäfers dem Abt Burkard, 
starb zu Ortenstein und wurde zu Sargans neben seinen Vä 
tern beigesetzt (1400). Er hatte vier Söhne: Rudolf, der Dom 
propst von Chur wurde, Hans und Hugo, die ledig starben, und 
Heinrich, der den Stamm fortpflanzte.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.