Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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gehört hatte, seinen Söhnen. Daher rührten die Ansprüche 
der österreichischen Herzöge auf die Feste Gutenberg, die Reichs- 
gut war. Im Besitze derselben war in jener Zeit die Familie 
von Frauenberg und als deren Vasallen die Edlen von Guten 
berg. Ulrich von Gutenberg erscheint in einer Urkunde des 
Abtes Heinrich II. von St. Gallen als Zeuge im Jahre 1308. 
Wegen dieser Ansprüche der Herzöge soll sich Ulrich von Guten 
berg (und der von Frauenberg?) an den Adel angeschlossen 
haben, der dem König Albrecht I. gram war und eine Ver 
schwörung gegen dessen Leben anzettelte. Die Teilnehmer an 
derselben traf gerechte Strafe. Ulrich von Ramschwag, ein 
treuer Anhänger Habsburgs, belagerte die Feste Gutenberg 
und zwang sie zur Übergabe. Auf solche Weise verlor Ulrich 
von Gutenberg dieselbe i. I. 1309. Sein Geschlecht finden 
wir später als Bauern auf Profatscheng am Triesnerberg, als 
Inhaber bischöflicher Lehen daselbst und in Triefen, dann als 
Bürger und Gutsbesitzer zu Maienfeld, als bischöfliche Ver 
walter der Burg Gräplang bei FIums und anderswo. Dem 
Stamme derer von Gutenberg gehören die noch blühenden 
von Varnbühler an. 
Da der Freiherr Heinrich von Frauenberg, ein entschie 
dener Feind der Habsburger, um '1309 ohne Söhne starb, 
verkauften feine Kinder die Feste Gutenberg und was dazu 
gehörte, um sie nicht an die Herzöge verlieren zu müssen, an 
die Grafen von Werdenberg. Nun begann ein mehrjähriger 
Krieg zwischen den Herzögen und den genannten Grafen. Im 
Jahre 1314 einigten sie sich dahin, daß die Werdenberger Gu 
tenberg an die Herzöge abtreten mußten, dafür aber die 
frauenbergischen Besitzungen bei Ruschein erhielten. Von da 
an bis 1824 gehörte Gutenberg den Habsburgern. Im Jahre 
1322 verpfändete der Herzog Leopold die Feste an den Grafen 
Hugo von Montfort-Bregenz für 600 Mark Silber und dessen 
Vetter Graf Hugo von Montfort-Tosters um 200 Mark. Aber 
schon im Jahre 1331 verzichtete Graf Rudolf von Montfort- 
Feldkirch zugunsten des Herzogs Albrecht auf alle Ansprüche 
an diese Feste und bestätigte den Empfang der 200 Mark. 
Ohne Zweifel hatten auch die Grafen von Bregenz die Pfand 
summe erhalten. Die Feste kam darauf gleicherweise als Pfand 
an die Edlen von Hohenlandenberg zu Greifensee, bei denen 
sie über 100 Jahre blieb. Im Jahre 1368 gelobte Hugo von 
Hohenlandenberg wegen der Lösung der Feste Gutenberg in 
Churwalchen, die ihm von seinem Vetter Landenberg zu Grei 
fensee als Erbe angefallen, und Pfand der Herzöge von Oester 
reich sei, diesen gehorsam zu sein und sie wieder zurück zu
	        

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