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13. Oktober 1301 und wurde vor dem Muttergottesbilde im
Kreuzgang des Klosters begraben.
König Albrecht gab seinen Söhnen die Grafschaft Laax
in Oberrätien; sie war ein Lehen des Reiches. Bei der Krö
nung des neuen Königs zu Aachen war auch Graf Hugo von
Werdenberg gegenwärtig, wie er überhaupt immer um den
König sich aufhielt. Ebenso waren auch die Brüder Ulrich
und Marquart von Schellenberg immer um den König und
wurden von demselben zu wichtigen Sendungen z. B. an den
Papst verwendet. Sie waren schon beim König Rudolf hoch
angesehen und von ihm mit vielen Besitzungen in Schwaben
bedacht. Auch waren sie königliche Landvögte in Oberschwaben.
Die Vogtei über Chur, welche König Rudolf dem Freiherrn
von Vaz verpfändet hatte, löste Bischof Siegfried von den
Söhnen desselben, Johann und Donat, für 300 Mark Silber
ein. König Albrecht bestätigte die Lösung und erhöhte die
Pfandsumme noch um 100 Mark. Die Vogtei blieb nun im
Besitze der Bischöfe, bis Albrecht oder seine Nachfolger sie durch
Erlegung von 400 Mark Silber wieder einlösten. Johann und
Donat von Vaz gaben dem Bischof eine Urkunde, daß er von
ihnen die Kastvogtei über Chur mit 300 Mark Silber ein
gelöst habe. Zeugen dabei waren: Ulrich von Triefen, Hein
rich von Nenzing und Ulrich von Aspermont (1305).
Im gleichen Jahre tauschte Freiherr Heinrich von Frauen
berg, der auf der Burg Gutenberg seinen Sitz hatte, die Kirche
von Felsberg aus gegen die Kirche zu Balzers, die bis dahin
dem Kloster Churwalden gehörte. Der Bischof Siegfried ge
nehmigte diesen Tausch, erhob aber zugleich die Kirche zu Bal
zers zur Pfarrkirche, deren Patronat von da an den Besitzern
der Herrschaft Gutenberg zustand. Bis zum Jahre 1305 scheint
die Kapelle St. Peter zu Mäls Pfarrkirche gewesen zu sein.
Der Graf Rudolf zu Sargans war ein echter Raubritter.
Einmal nahm er den Bischof von Basel mit seinem Gefolge
gefangen, als er auf dem Wege nach Rom zum Papst war,
um ihn von einer Krankheit zu heilen. Man hat behauptet,
es sei auf Anstiften des Königs Albrecht geschehen; allein zu
solchen Gewalttätigkeiten brauchte es bei dem Grafen Rudolf
keiner Aufmunterung. Er überfiel und plünderte auch venezia
nische Kaufleute. Zur Vergeltung belegte der Doge von Ve
nedig die deutschen Kaufleute mit ungewohnten Zöllen und
Abgaben, so daß sich diese an König Albrecht wandten, damit
er sich bei Venedig für sie verwende, was er auch tat. Der Bi
schof von Basel schlug seinen Schaden auf 8000 Mark Silber
an. Er wurde später Erzbischof von Mainz. Als solcher stellte