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zurückgeführt hatte. Später beschäftigte sich Kaiser Heinrich II mit
kirchlichen Angelegenheiten, besonders mit der Stiftung des Bisthums
Bamberg und frommen Uebungen, wodurch er sich den Beinamen
des Heiligen erwarb» Bei der Einweihung der Kirche zu Bamberg,
welche durch Papst Benedikt VIII geschah, war Bischof Udalrich
zugegen (1020). Herzog Ernst I ward zufällig auf der Jagd durch
den Pfeil eines Vasallen getodtet (1015). Sterbend bat er die
Gefährten, die ihn umgaben, um Schonung für den Urheber seines
Todes und Alle um Verzeihung, die er jemals beleidigt. Die
herzogliche Gewalt über Schwaben und Rätien übertrug Kaiser-
Heinrich II seinem Sohne Ernst II.
Bald darauf starb der Kaiser, den 13. Juli 1024. Mit ihm
erlosch der sächsische Stamm, welcher dem Reiche einen König und
vier Kaiser gegeben und mit Einschluß Konrad's I 113 Jahre re
giert hatte. Bischof Udalrich I überlebte seinen Wohlthäter nicht
lange, er starb 1028 und soll aus dem Geschlecht der Grafen von
Lenzburg gewesen sein.
Das fünfte Kapitel.
Die saltsd)=frihikisd)fn Kaiser.
(1024-1137.)
1. Konrad II. Bischof Hartmnmr I von Chur.
Nach dem Erlöschen des sächsischen Kaiser-Hauses kam durch die
Wahl der deutschen Volksstämme Konrad II, der ältere aus dem
salisch-fränkischen Geschlecht zur Königswürde. Die Kaiserkrone
empfing er zu Rom (1027).
Gegen Kaiser Konrad II empörte sich Herzog Ernst II, kam in
Acht und Bann und wurde aller Güter verlustig erklärt. Er hatte
einen treuen Freund an Graf Werner von Kiburg, beide fristeten ihr
trauriges Leben durch Raub, bis Bischof Warmann von Constanz
den Grafen Mangold mit Kriegsvolk gegen sie schickte. Nach tapferer
Gegenwehr fielen beide, eines bessern Looses würdig, wenn sie den
Ungestüm der Jugend zu bändigen verstanden hätten (1030). Das
Herzogthum Schwaben und Rätien erhielt Hermann IV, Ernst's II
Bruder.
Zu Chur hatte Rupert den bischöflichen Stuhl nur kurze Zeit
inne. Ihm folgte Hartmann, ein Sohn des Grafen Kerhart, der
dem Kloster Einsiedeln die Kirche zu Wangen nebst vier Huben