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') Frauendienst 164, 17.
Steiermark, Oesterreich und Böhmen die werthe Königin Venus,
Göttin über die Minne, daß sic zu ihnen kommen und sic lehren
werde, wie man werther Frauen Minne erringe; den nächsten
Tag nach St. Georgen hebe sie sich zu Meisters (Mestre) ans
dem Meere und wolle von da fahren bis nach Böhmen; ein
jeder Ritter, der ihr entgegen komme und einen Speer auf sic
versteche, dem gebe sie einen goldenen Ring, den er seiner Frau
senden möge; welchen Ritter aber Frau Venus niederstäche,
der solle sich nach allen vier Enden der Welt neigen einem
Weibe zu Ehren. Sie beschreibt dann im Folgenden genau
ihren Weg, den sie nehmen wolle, welche Orte sie berühren,
wann sie eintreffe und wie lange sie sich aufhalte; am 24. Tage
werde sie darnach zu Wien sein, am 28. zu Felsberg und am
29. an der böhmischen Gränze, da habe ihre Fahrt ein Ende.
Auf dem ganzen Wege wolle sie weder ihr Antlitz noch ihre
Hände sehen lassen, auch mit Niemanden ein Wort reden; acht
Tage nach Beendigung der Fahrt entbiete sie ein Turnier nach
Neuburg. Ein jeder Ritter, der von ihrer Fahrt vernähme
und komme ihr nicht entgegen, den thue sic in der Minne
Acht und in aller guten Frauen Acht.
Wo dieser Brief, sagt Ulrich *), hinkam und die Fahrt
bekannt machte, da wurden alle Ritter froh; denn deutsche
Lande standen so, daß niemand an Ehren reich war, es sei
denn durch seine Fahrten und Thaten für die Frauen; das
war damals Sitte, und cs wäre gut, wenn cs noch heute so
wäre, fügt der Dichter hinzu. In der That, das ist richtig, die
Ankündigung Ulrichs wurde von allen Seiten freudig aufge
nommen, wie die zahlreichen Ritter beweisen, die nach den
Orten hinströmten, welche der Zug berührte, und die sich der
Frau Venns zum Kampfe stellten. So abenteuerlich die An
kündigung, so sehr die ganze Unternehmung der romantischen
Dichtung entstammt, so zeigt doch der Beifall, den sie fand,