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des Nikolsburgers festzustellen suchen. Obwohl der Namen we
niger sind, ist cs doch schwerer noch, ja theilweise unmöglich
das Verwandschaftsverhältniß aufzuhellen, zumal mehrere Per
sonen denselben Namen führen. Sie alle lassen sich aber ans
die Steiermark beschränken, sogut wie die österreichischen Liech
tensteiner auf Oesterreich. In dieser Beziehung waltet keine
Schwierigkeit ob, wenn nicht absichtlich oder unabsichtlich die
Verwirrung erst hineingetragen wird.
Was die Stammburg des steierischen Hauses betrifft, so
herrscht kein Zweifel. Es ist das heute ebenfalls in Ruinen
liegende Schloß Liechtenstein bei Jndenbnrg an der obern
Mur. Dieses Schloß erscheint in den älteren Zeiten als Wohn
sitz der Familie, und blieb derselben zu eigen bis ins fünf
zehnte Jahrhundert. Als Hauptsitz wurde es freilich früh mit
anderen größeren Burgen wie Murau und Fraucnburg
vertauscht.
Die ältesten Namen der steirischen Liechtensteiner treten
ungefähr gleichzeitig mit den österreichischen in der Geschichte
auf. Es sind gleich drei Namen fast nebeneinander: Dietmar,
Otto und Volkmar. Unter ihnen wird als der erste Diet
mar genannt. Er erscheint im Jahr 1140 zweimal, das eine
Mal am 10. Jan. als Zeuge im Stiftungsbricf des Klosters
Seckau durch Adelram von Waldeck '), das andere Mal des
gleichen für Schenkungen des Markgrafen Günther von Hohen
wart an Admont, wobei er zugleich ein Ministcrial des Mark
grafen Ottokar von Steiermark genannt wird 2 ). Sodann
werden Dietmar und Otto als Zeugen einer Uebergabe von
Gütern genannt, welche Bischof Roman von Gurk in Krain
gekauft hatte, und zwar heißt Otto ein Sohn Dietmar's (Urk.
st Fröhlich , diplomataria saera ducatus Styriae, I. 140. Meit
ler, Regg. zur Gesch. der Salzburg. Erzb. 40. 217.
st Hormayr, Taschenbuch 1822, 15. Der Ort der Urkunde ist
hier nicht angegeben.