Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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anzugeben, noch zu sagen, welche Dietriche hier gemeint 
sind i). 
Der weitere Verfolg des österreichischen Hauses Liechten 
stein würde uns nun zum zweiten Dietrich und zum ersten 
Heinrich führen, jedoch haben wir bereits gesehen, daß Dietrich 
einen Bruder Rapoto hatte, über welchen wir die Nachrich 
ten zusammenstellen wollen. -Wir haben diesen Rapoto aus 
drücklich als Bruder Dietrichs in jener Urkunde genannt ge 
funden, in welcher er mit Herzog Leopold V. und mit seinem 
Bruder am 10. Jan. 1192 zu Regensburg eine Urkunde Kaiser- 
Heinrichs VI. wegen Ueberlassnng von Feldsberg an Wichard 
von Sefeld bezeugt 3 ). Es kann also über das Bcrwandt- 
schaftsVerhältniß kein Zweifel sein. Früher noch und zwar zwi 
schen 1186 und 1192 fällt eine andere bereits erwähnte Ur 
kunde, welche ebenfalls beider Brüder gedenkt 3 ). In dieser 
Urkunde, welche eine Schenkung Alberts vonPhaffenstetten an das 
Stift Klosterneuburg enthält, heißt es unter den Zeugen so: 
Dietricus et frater ejus de Lihtmstein. Rapoto. Da sogleich 
darauf Vider de Schwiz folgt, so wird kein Hinderniß sein, 
Rapoto als Namensbezeichnung zum Voraufgegangenen zu be 
ziehen, wie auch der Herausgeber thut. 
>) Hormayr, ci. a. O. 16 ff., verwechselt diesen ersten österrei 
chischen Dietrich fortwährend mit zweien Dietmar« des steirischen Hauses, 
wodurch es ihm dann leicht möglich wird, die Einheit beider Häuser her 
zustellen. Er sagt einfach: „Wie der Vater, schreibt auch Dietrich" (der 17. 
nämlich) seinen Namen bald also, bald Dietmar." Das ist freilich eine 
sonderbare Art, seinen Namen zu schreiben, jedoch nicht sonderbarer als 
die Hormayerische Geschichtschreibung. Darnach beginnt denn der ältere 
Dietrich seine Geschichte schon mit dem Jahr 1140 (in Wirklichkeit aber 
nicht er, sondern der Steirer Dietmar), und mit dem zweiten Dietmar muß 
sich auch ein zweiter Dietrich einstellen, früher als unsere österreichischen 
Quellen etwas davon wissen. Darnach liegt denn auch ein Dietmar nach 
Hormayr in Hciligenkrenz begraben, nicht aber ein Dietrich, wie geschrieben 
steht- 
r) Meitler, a. a. O. 68. Nr. 50. S. oben S. 20. 
3) Fontes, II. Abth. IV. Bd. 80 (Klosternenb. Saalbuch).
	        

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