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also mit einer Tochter Dietrichs, des Namens Wirat, be
kannt, welche im Frauenstift von Klosterneuburg den Schleier
nahm i).
Die nächste Nachricht über Dietrich fällt in das Jahr
1192. Am 10. Jänner dieses Jahres bestätigte zu Regensburg
Kaiser Heinrich VI. in einer Urkunde, daß Wolfker Bischof
von Passau das Schloß Feldsberg an Wichard von Sefeld
überlassen habe 1 2 ). Diese Urkunde bezeugt Herzog Leopold V.,
mit ihm aber auch unter andern Dietrich von Liechtenstein und
sein Bruder Rapoto, welche als gegenwärtig bezeichnet wer
den b). Wir erfahren also hier, daß sich Dietrich im genann
ten Jahre mit Herzog Leopold zu Regensburg beim Kaiser
befand, und daß er einen Bruder Rapoto hatte, der mit ihm
dort war.
Am 9. Juli desselben Jahres treffen wir Dietrich wieder
in Wien, wo er eine Urkunde bezeugt, in welcher Herzog
Leopold V. den nach Oesterreich Handel treibenden Kaufleuten
und Bürgern der Stadt Regensburg besondere Freiheiten und
1) Fontes, II. Abth. IV. Bd. 136. Die Stelle des Saalbuchs
lautet buchstäblich so: dsoturn sit cunctis Christi fidelibus; quod dominus
Dietricus de Liehtenstein tradidit nobis tria beneficia, unum
Povmgartin. duo Sirninsdorf (Sirnstorff). una cum filia sua nomine
Wirat quam in sororem suscepimus. Hujus rei testes sunt. Wald-
man Frisinger. ministerialis. Wernhardus de Gundramsdorf. Chalkoch
de Siebinhirtin. Chovnrat de Eapotinstein. Eapoto de 8. Petronella.
Herbort. Gerolt. Eeinolt. Heinricus hii omnes de. S. Petronella. Hein
rich Malhlin. Heinrich de Perga. Altman homo ecclesie.
Gleich daran schließt sich die weitere Nachricht: 8ub eisdem testi
bus; eadem die per manum Dietrici de Lichtenstein traditum
est beneficium ecclesie nostre Chrotindorf situm cum Ovlrico sco
lare quem suscepimus in fratrem annuentibus fratribus ejus. In
welcher Beziehung dieser Ulrich zum Hause Liechtenstein gestanden, läßt sich
nicht sagen.
2 ) Meiller, a. a. O. 68. Nr. 50. Hauch, Scriptores II. 208.
3 ) „Praesentibus testibus... Dietrico de Liechtensteine et fratre
suo Eapotone“...