Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

305 
mannsdors für eine Schenkung derselben an die Abtei Heiligen 
kreuz machen'), desgleichen 1277 einen Vergleich der Bertha 
von Dachsbach und ihrer Angehörigen mit demselben Kloster 
über einige Grundstücke zu Geschwend). An der Lilienfelder 
Urkunde von 1267 hängt noch Friedrichs Siegel; es zeigt den 
quer halbirten Schild, beide Hälften in verschiedener Weise orna- 
mentirt (oder damascirt), also den gewöhnlichen Wappenschild 
des Hauses ^). 
Am 17. Mai 1275 verkaufte Friedrich von Liechtenstein 
dem Nonnenkloster Jmbach seine Besitzung in Walthers und 
Hermans, die in anderthalb Lehen, einem Grundstück, einem 
Zehent und einem Theil des Waldes bestanden, um 16 Pfund 
Pfennige, mit Zustimmung seiner Gattin Agnes und aller Erben 
und Miterben ^). Unter den Zeugen sind sein Bruder Hartneid 
und sein Verwandter Otto von Frauenburg aufgeführt. 
Im genannten Jahre 1277, dem Todesjahr seines Bruders 
Hartneid, erscheint Friedrich in dem großen Streite zwischen dem 
Kaiser Rudolf und König Ottokar. Wir haben gesehen, wie sein 
Vater Heinrich dem letzteren treu angehangen hatte. Seit dem 
Tode desselben hatte sich aber Ottokar bei dem steirischen wie 
bei dem österreichischen Adel verhaßt gemacht und beide traten 
in dem Entscheidungskampfe einmüthig und entschieden auf die 
Seite des Kaisers; mit ihnen auch die Liechtensteiner, Friedrich, 
nunmehr das Haupt des Hauses, und sein Bruder Heinrich II. 
Friedrich gerieth aber dadurch in eine doppelt unangenehme 
Stellung zu Ottokar, denn er hatte von ihm das mährische 
Nikolsburg zu Lehen. Das Schloß wurde einstweilen durch 
Truppen des Kaisers vor der Besetzung von Seiten der Böhmen 
gesichert, wie der Kaiser auch andere auf mährischer und böhmischer 
Seite gelegene Gränzfesten in Besitz nahm. In dem Vertrage, 
1) A. o. O. I. 169. 
a ) A. a. O. I. 209. 
3 ) Abgebildet bei Hanthal er II. Taf. XXXVI. 
4 ) Chmel, Geschichtsforscher I. 561. 
Falke. Liechtenstein.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.