236
er in einer Urkunde des fürstlichen Archivs als früherer Le
hensträger des Thurms und eines Theiles der Stadt Zistersdorf,
womit Herzog Albrecht damals seinen Hofmeister Johann von Liech
tenstein zu Nikolsburg belieh Im Jahr 1394 oder früher schon
hatte er mit anderen Herren eine Summe Geldes an den Herzog
Albrecht geliehen, denn am 1. April des genannten Jahres sagt
Burggraf Johann von Maidburg, Graf zu Hardeck, den Herzog
wegen 4270 Pfund wiener Pfennige los, die dieser an den jungen
Stubenberger von Kapfenberg, an Ulrich von Wallsee, an Albrecht
von Pottendors, Bernhard von Liechtenstein, Ulrich von Liechteneck,
Alber von Vettau und Rudolf von Tyrnau bezahlt hatte ?). Mit
Rudolf zugleich hatte er einen Streit gegen die Karthäuser von
Setz wegen zweier den letzteren vormals auf dem Amt zu Juden
burg verschriebenen Saume Oel. Diesen Streit entschied Herzog
Wilhelm im Jahre 1399 am 26. Oetober zu Graz, indem
er seinem Landschreiber Ulrich von Reichenegg befiehlt, den Klo
sterleuten von Setz eine Saum Oel von den Gülten zu Juden
burg erfolgen zu lassen.
Bernhard war damals Hauptmann von Steiermark. Als
solcher erscheint er auch 1401, wo er zu Graz das Verbot alles
Handelns auf dem Lande erneuerte und aller Fenschaften in Dör
fern und ans Friedhöfen, weil sonst Städte und Märkte zu sehr
gefährdet würden^). Im Anfang des Jahres 1409 begab er sich
mit dem Herzoge Ernst und vielen anderen Herren nach Oeden-
burg zu den Unterhandlungen mit König Sigmund von Ungarn,
der in dem Streit zwischen Herzog Ernst und seinem Bruder
Leopold zum Obmann erwählt worden war. Dort erhielt Bern
hard uüt dem Herzog selbst und anderen seiner Begleiter von
Sigmund den Drachenorden, den dieser ein Jahr zuvor bei
Gelegenheit seiner Vermählung mit Barbara von Cilli gestiftet
hatte, zur Erhaltung des Friedens und der Einigkeit, zu gegen-
-) Repert. B. 27.
2 ) Lichnowsky, IV. 2398.
3) Muchar, VII. 73.