Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Söhne mit Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit auf ihn zurück 
führen. 
Ulrich, der älteste der drei Brüder, begegnet uns also 
zuerst nach einer Murauer Urkunde (wenn anders unser in 
der Liechtenstein'schen Bibliothek befindlicher Auszug richtig ist) 
im Jahre 1347. Es ist sein Heirathsbrief mit Anna von 
Agnichsau. Die Urkunde von 1353 aber nennt seine Gemahlin 
Anna eine Tochter Stephans von Meißau. Am 3. März dieses 
Jahres thut Herzog Albrecht zu Wien kund, daß Ulrich von 
Liechtenstein und dessen Hausfrau Anna, Tochter Stephans von 
Meißau, den Satz zu Lauchse, das Gericht, den Zehent und den 
Hof daselbst, das Gut daselbst, das 16 Mut Waitzen gilt, mit 
seinem Willen von Hermann von Landenberg löseten und Ulrich 
seiner Gattin zur Heimsteuer gebe; das Pfandrecht überträgt er 
von Stephan auf die Obgenannten '). Im Jahre 1361 haben 
wir ihn schon mit seinem Oheim Andreas getroffen; auch war 
er im Jahr 1365 mit demselben bei der Uebergabe des Schlosses 
Spilberg an das Kloster St. Florian. Er heißt hier „Hauptmann 
von der Neustadt". Denselben Titel, zugleich mit dem Beisatz 
„von Gratzenstetten" führt er in jener ebenfalls bereits erwähnten 
Urkunde Herzog Rudolfs für die Gründung der Stadt Ru- 
dolsswerth. 
Am 12. November 1370 war Ulrich von Liechtenstein mit 
anwesend bei der Bestätigung des Friedens zwischen der Republik 
Venedig und dem Herzog Albrecht zu St. Veit. Sein Name 
steht als Landeshauptmann von Steiermark mit in der Urkunde 1 2 ). 
Wir dürfen daraus wohl schließen, daß er mit an dem Heeres- 
znge theilnahm, den Herzog Leopold im November 1369 gegen 
Triest führte, welche Stadt die österreichischen Herzoge gegen dch 
dasselbe belagernden Venetianer angerufen hatte. Der Sturm auf 
die Belagerungsverschanzungen der Venetianer mißlang allerdings, 
1) Lichnowsky, III. Regg. 1615. 
2) Lichnowsky, IV. Regg. 1007 u. Beil. D. Nr. III.
	        

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