Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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burg, der ihnen willig entgegen kam. Am 29. März 1335 
versprach dieser den Herzogen, ihnen mit zum Besitz von Kärn- 
then zu helfen und zu diesem Zwecke hundert Helme zu stellen 
und aus seine Kosten zu unterhalten. Für alle Streitigkeiten, 
die sich wegen der Besitzungen des Erzbisthnms in Kärnthcn 
erheben könnten, wurde ein Schiedsgericht niedergesetzt, bestehend 
ans Otto von Liechtenstein als Obmann und je drei Beisitzern 
von herzoglicher wie von salzbnrgischer Seite. Unter den drei 
herzoglichen Schiedsrichtern befand sich auch Rudolf von Liech 
tenstein, Kämmerer in Steier ')• Aus der Stellung, die Otto 
hier erhielt, erkennen wir, welche Achtung er bei allen Parteien 
genoß und daß er eines ähnlichen Rufes als gerechter Richter 
sich zu erfreuen hatte, wie einst sein Vater. 
Aber beide Brüder waren noch weiter thätig in dieser 
wichtigen Angelegenheit. Mit dem Grasen Ulrich von Pfann- 
berg und Ulrich von Walsce brachten sie nach gütlichen Ver 
handlungen mit der Gemeinde und den zwölf Geschwornen 
der Stadt St. Veit in Kärnthen diese dahin, die beiden Her 
zoge anzuerkennen und ihnen friedlich zn huldigen 2). Ottos 
Einfluß war cs ferner, der den bedeutendsten und mächtigsten 
Mann in Kärnthcn, den Marschall Konrad von Auffenstein, 
Ottos Schwager, sammt seinen beiden Söhnen Friedrich und 
Konrad auf die österreichische Seite hinüberzog. In einer Ur 
kunde, ausgestelltzu Bleiburg am 10. Mai 1335, erkannten diese 
Herren die Herzoge von Oesterreich Albrecht und Otto als rechte 
Herren und Herzoge von Kärnthen an und wollten die Lehen 
von ihnen empfangen und ihnen dienen — „da ihr Schwager 
Otto von Liechtenstein, Kämmerer in Steier, in ihrem Namen 
deßhalb mit den Herzogen gcteidingt" 3 ). Dagegen gelobten die 
Herzoge an Konrad von Auffenstein, ihn für jeglichen Schaden 
in diesem Kriege nach dem Ausspruche Ottos von Liechtenstein 
t) Lichnowsky, III. Rcgg. 1011. 
2 ) Notizblatt 1858. 305. 
3 ) Lichnowsky, III. Regg. 1032.
	        

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