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mehrere Jahre gedauert zu haben. 1332 wendeten sich beide
Theile an die Herzoge Albrecht und Otto und diese setzten
einen Tag zu Graz fest, wo die Gegner zum Ausgleich er
scheinen sollten, und bestimmten Ulrich von Wallsee zum Schieds
richter. Das geschah am 13. Jänner'). Statt dessen aber be
stimmen beide feindliche Theile durch Briefe vom 31. März 1332
Otto von Liechtenstein zum Schiedsrichter, obwohl er der Vor
mund der einen Partei war, und Otto fällte seinen Spruch bald
darauf am 11. Aprils. Daß dieser Otto, der sich hier Käm
merer von Steier nennt, kein anderer Liechtenstein desselben
Vornamens war, geht aus dem Wortlaut der Briefe deutlich
hervor. Sein Spruch beendete aber nicht den Streit. Am
15. Mai desselben Jahres ist es Hedwig von Pottendorf, eine
der Mitcrbinnen, welche das ihr zugefallene Viertel vom nie
deren Schloße zu Kapfenberg und anderes an die stnbenbergischen
Brüder verkauft und unter Intervention Rudolfs von Liechten
stein für eine Geldsumme auch ihren Antheil an dem Schloß
Stubenberg an die Brüder abzutreten verspricht^). Ueber andere
Stücke der Erbschaft, worauf Frau Hedwig noch Ansprüche er
hob, erwählten beide Theile, Hedwig einerseits und Otto von
Liechtenstein andererseits für seine Mündel, Rudolf von Liech
tenstein, der hier ausdrücklich Ottos Bruder heißt, zum Schieds
richter. Am 21. Febr. 1333 fällte dieser seinen Spruch 4 ).
Bald darauf, am 1. Mai 1333, gelobte einer der drei
stubenbergischen Brüder Friedrich die Tochter Rudolfs von
Liechtenstein Elisabeth zur Ehe zu nehmen 5 ). In der darüber
ausgestellten Urkunde ist die Einleitung durch Erwähnung zweier
Liechtenstein des Namens Otto befremdend. Es heißt wenigstens
im gedruckten Auszug ") : Friedrich von Stubenberg, Schenk in
') Notizblatt, 1856. 461. A. a. O. Nr. 96.
2 ) A. a. O. Nr. 97—99.
3 ) A. a. O. Nr. 100.
*) Notizblatt 1859. 133 Nr. 100.
5 ) Ein zweiter Bruder Ulrich heirathete später Ottos Tochter Diemut.
6 ) Notizblatt a. a. O. Nr. 103.
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