Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Verehrung der Frauen und insbesondere der einen, für welche 
er auch dieses Büchlein gedichtet hat'). 
Ich Uolrich von Liechtensteine 
han ir getiht ditz püechelin: 
da mit sol ir gedienet sin. 
Der frowen puoch ez heizen sol: 
also heizt ez von rehte wol. 
Leider haben wir auch nicht die leiseste Andeutung, wer 
diese Dame gewesen, bei welcher sein sehnendes, liebedürftiges 
Gemüth nach den Stürmen, welche ihm die erste hohe Dame 
veranlaßt hatte, endlich Ruhe und Befriedigung gesunden, und 
welche auch, wie er ausdrücklich sagt, die Veranlassung zu 
seinen beiden poetischen Werken gegeben, die seinen Namen für 
alle Zeit unvergeßlich gemacht haben. 
Von allen bisher erzählten Abenteuern und Thaten schwei 
gen natürlich die Urkunden nach ihrer Art, doch ist ihnen unser 
Held während dieser Zeit keineswegs unbekannt, wenn sie ihn 
auch zunächst in den mehr privaten Ereignissen des rechtlichen 
Geschästslebens vorführen. In der ersten Urkunde, die seiner 
Erwähnung macht, finden wir Ulrich bei dem Erzbischof Eber 
hard von Salzburg ans einer Kapitelversammlung, die derselbe 
nach Leibnitz beschieden hatte, und zwar als Zeugen in der 
Entscheidung über einen Rechtsstreit zwischen dem Stift Rein 
und dem Pfarrer Berthold von St. Lorenz zu Hengsbergs). 
Muchar setzt diese Urkunde in den Anfang des Jahres 1219. Lassen 
wir den Anfang dahingestellt und halten wir die Jahreszahl fest, 
so dürfte der Tod seines Vaters Dietmar allerdings in das Jahr 
1219 fallen, da Ulrich erst nach dem Tode des Vaters den Herzog 
Heinrich von Oesterreich verließ und also füglich auch nicht 
früher dem Erzbischof zu Leibnitz als Zeuge dienen konnte * 3 ). 
*) Frauenbuch 650. 
2) Muchar V. 88. 
3 ) Es dürfte demnach auch die Berechnung Meillers über die Urkunde, 
in welcher Dietmar zum letzten Mal erscheint (Regg. 258), nicht richtig
	        

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