Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Am andern HTorgcn fand meine IHutter, — Gott 
habe auch sie selig, sie ist längst entschlafen, — die der 
Base die Milch bringen wollte, diese in ihrem Bette 
halbtot vor; unter Ächzen und stöhnen erzählte sie das 
grauenhafte Erlebnis der Nacht. Meine Mutter be 
kreuzte sich zitternd und bebend, schickte schnell hinunter 
zum ijerrn pfamr nach Triefen, damit er komme und 
sage, was mit der armen Person, die mit dem Bösen 
geritten und getanzt hatte, geschehen sei. 
Auch dem Pfarrer hatte die Base noch alles er 
zählen können, obwohl sie schon sehr schwach war, und 
an demselben Abend noch ist sie gestorben. Und das 
war gut so, wer weiß, was sonst noch geschehen wäre!" 
„N)as geschehen wäre? Hahahaha, auf den Scheiter 
haufen wäre sie gekommen und als Hexe verbrannt 
worden," rief der junge Peter Schaller unter johlendem 
Gelächter. 
Alle fuhren entsetzt auf und starrten auf den mut 
willigen Gesellen. 
Gretli aber erhob sich und ging mit tiefgesenktem 
Aopfe hinaus, das Spinnrad unter dem Arm. ^)hr 
nach ging der Alo'fs; in der Tür drehte er sich noch 
einmal um und sagte ernst: 
„Das war nicht schön, Peter Schallet*! Gebe Gott, 
daß du nicht zu erleben brauchst, daß auch eines von 
euch auf den Scheiterhaufen kommt und als Here ver 
brannt wird!" 
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