Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Wohl sollte die Rede Spott sein, und doch, wer 
deutlicher hinhörte, merkte wohl die Angst, die in des 
Mädchens Stimme lag; auch in den Augen lag ein 
versteckter Zug von Ängstlichkeit, der auch nicht wich, 
als die Burschen alle ein lautes Gelächter anstimmten. 
Zos Rüdi schlug mit seiner Faust kräftig auf den 
Tisch, daß die Becher klirrten und rief in dröhnen 
dem Baß: 
„Reres hin, Reres her, der Aloys kennt keine 
Angst, der nimmt es mit dem Iveres auf, mag er so 
grausig wie der Satan und so stark wie der Guflina- 
Riese sein! Hier, die Becher gefüllt und angestoßen! 
Zhr Mädels, tut auch einen kräftigen Zug!" 
Sie taten ihm lachend Bescheid. Stina reichte Brat 
äpfel herum; die Spinnräder schnurrten nicht mehr. 
Dem Aloys war das laute Getue wenig nach dem 
Sinn; unter den heißen Blicken der Stina, deren Augen 
immerfort die seinen suchten, wurde es ihm ganz un 
behaglich. was wollte sie nur von ihm? 
Sie kannten sich von Rindsbeinen an; aber merk 
würdig, er hatte das dralle Ding mit den gelben Maaren 
und dem von Gesundheit strotzenden, roten Rindergesicht 
nie besonders leiden mögen; ihr Lachen war ihm zu 
schrill, ihr Reden so wüst und laut. Gr ging lieber still 
seiner Wege, vollends als das Gretli ins Haus kam. 
Gern war er auch nicht zu dem Spinnabend gegangen; 
daß er es getan, war wegen Gretli. Anna Stoß hatte
	        

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