ihn so behutsam, als sie es nur eben auf dem holprigen
Mege vermochte; Aluto trabte nebenher; wenn fein
Herr stöhnte, stieß auch er klägliche Laute aus.
Sonst war es unheimlich still auf deni Berge; kein
menschliches Mesen zu sehen und zu hören. Der ¿türm
hatte mit erneuter Araft eingesetzt; nasse Zweige und
Blätter peitschte er dem Grafen und seiner Begleiterin
ins Gesicht.
„Gin Höllenwetterl" fluchte der Graf. „Sollte man
nicht meinen, daß alle höllischen Geister losgelassen
seien? j?uh, ich wette, daß oben auf deni Hahnenspiel
heute Nacht großer Hexentanz stattfindet."
Gr biß sich plötzlich auf die Lippen; wie konnte er
nur das arme Aind an seiner Seite, dessen Mutter selbst
als Hexe verbrannt worden war, an jenen unheimlichen
Aberglauben, der das Volk ergriffen und verblendet
hatte, erinnern? Gr schalt sich selbst wegen seiner Dumm
heit. Das Mädchen war auch ganz verstummt.
Gr fühlte, daß er ihr etwas sagen mußte.
„Aind," sagte er in ernstem Tone, „ich selbst glaube
nicht an Hexen und verurteile den unglückseligen Hexen
wahn unserer Zeit. Ich habe die feste Überzeugung,
daß dieser Mahn eine unheimliche, unglückliche Arank-
heit ist, die unser Volk ergriffen hat, daß es selbst nicht
mehr klar sieht. Menn ich dereinst Herr auf Baduz
und Schellenberg sein werde, darf in meinen Gemeinden
niemand inehr als Hexe hingerichtet oder verbrannt