lassenen, und nun steht ein blondes Triesnerberger Rind
vor mir; ob es mir Rettung bringen wird?"
„Ich will den kranken Fuß untersuchen, Rerr."
Gretli kniete nieder. Ein Glück war es, daß der
Mond nun so freundlich schien; er hatte wohl Mitleid
mit dem Verunglückten. So konnte sie sehen, daß der
Fuß wirklich stark geschwollen und ganz blau war; bei
der geringsten Berührung stöhnte der cherr qualvoll auf,
man sah wohl, daß er große schmerzen litt. Gretli
war zuerst ratlos; dann fiel ihr ein, daß Bauer Stöß,
als er von deni lheustaden abgerutscht war und eben
falls den Fuß verstaucht hatte, diesen immer mit kalteni
Bergwasser gekühlt und dann fest uillwickelt hatte,
schnell entschlossen nahm fie die schürze ab, riß lange,
schmale Streifen ab, faltete einen mehrfach, und da
rieselte es ja auch silberklar aus dem Moose; eine kleine
Quelle war's. Flink tauchte sie die Tücher ein und
kühlte den schmerzenden Fuß. jnnncr wieder erneuerte
sie die Rompresse. stillschweigend ließ der Verunglückte
sich diese Fürsorge gefallen; er fühlte schon ein wenig
Linderung.
Mieder einmal beschien der Mond die kleine Helferin;
voll und hell fiel sein Licht auf ihr Gesichtchen.
Da sagte der Herr erstaunt:
„Du bist ja gar kein blondes Triesnerberger Rind."
„Nein, Herr!"
„Mer bist du denn, und wie heißt man dich, sprich?"