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Am andern Htorgen stand der 2iIoys mit verstörtem
Gesicht vor dem Sepp. Dumpf kam es aus seiner Brust:
»Ich muß sogleich nach dem Triesnerberg. Glaubst,
Sepp, daß du für einen oder zwei Tag' allein hier
Hausen kannst?"
Der Sepp war ganz erschrocken, als er die verstörte
Miene des Aloys sah.
„Hast leicht den Satan gesehen oder einen Spuk?"
Er bekam zur Antwort nur ein wehmütiges Aopf-
schütteln.
„Muß aber heim, Sepp!"
„Ist schon gut, Aloys. Und daß du nur ohne Sorge
gehst; kannst dich auf mich verlassen. Das Vieh kennt
mich so gut als dich, und du wirst wohl keine Ewig
keit fortbleiben?"
Der junge Bursche machte ein ganz treuherziges Ge
sicht, und der Aloys wußte, daß Berlaß auf ihn war.
„So behüt' dich Gott, Sepp!"
„Behüt' dich Gott auch, Aloys!"
Der begab sich eiligst auf den weg; wie gehetzt eilte
er vorwärts, während seine Gedanken rastlos hinter
der breiten Stirn arbeiteten. Die Brust war ihm wie
zugeschnürt vor Angst. Das, was er in der Nacht ge
schaut, schwebte ihm mit grausamer Deutlichkeit immer
vor Augen. Er wußte, daß ein schweres Verhängnis
sich drohend über seinem Haupte zusammenzog. worin
es bestand, das wußte er selbst nicht genau; aber soviel