Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

Die Barbara bekreuzte sich. 
„Hör' auf, Jos, mit der gottlosen Red'. Versün 
digen tust dich gar arg mit so einer Red'. Und dem 
Mädchen wird's nicht leichter dadurch." 
5ie stellte die Spinnräder in die Ecke und legte ein 
neues Scheit auf das Feuer. Der Jos stützte mit beiden 
Fäusten den plumpen Aopf und stierte dabei in die 
prasselnde Glut. 
U)ie der Wind das Haus umbrauste in der Nacht! 
Das jagte und tobte; die kahlen Aste des alten 
Walnußbaumes, der hinter Jos Rüdis Haus stand, 
rauschten; klagende Töne zogen hinaus in den Wipfel. 
Tiesschwarz war die Nacht; nur dann und wann 
kam der Mond aus zerrissenem Gewölk hervor und 
beleuchtete mit bleichem Scheine die stille N)elt; die 
mächtigen Bergkuppen ragten für einen kurzen Augen 
blick aus der Dunkelheit empor. 
Hier und da blinkte noch hinter den kleinen Fenstern 
der Wohnungen ein Licht auf, da, wo vielleicht eins 
krank oder in anderer großer Not war. 
Sonst war alles still und dunkel auf dem Triesner- 
berg; die Menschen ruhten aus von des Tages Last und 
Sorge; sie suchten im Schlaf Vergessen für gewesenes Leid 
und träumten von einem besseren, sonnigen Erdendasein, 
ohne Aampf und Schmerz. Die Unglücklichen wurden 
im Schlafe glücklich, und die Glücklichen haschten selbst 
im Traum nach einem noch größeren Glück.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.