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Jos Rüdi fluchte noch einmal kräftig.
Nachher freute er sich aber im stillen, als er des
Aloys Fleiß und Araft sah. Unermüdlich schaffte der,
daß ihm der Schweiß auf der Stirne stand. Nkit
schweren k)olzpfählen besserte er das beschädigte Dach
aus; das ging ihm ab, als wenn er tagtäglich nichts
anderes getan hätte sein Leben lang. IRit kurzem Blick
und noch kürzerem Wort leitete er den Sepp; das ging
hierhin, dorthin, oben, unten, seitwärts; mit muskulösen,
sehnigen Armen wurde geschleppt und gehoben, geklopft,
gesägt und gehämmert. Ehe es sich der Zos versah,
stand auch er mitten im Helfen. Zwar ächzte und stöhnte
er noch eine Weile, aber dann vergaß er auch das;
er wollte sich doch nicht von den jungen Burschen be
schämen lassen.
Aein überflüssiges Wort wurde geredet, nur immer
fort geschafft, daß es eine Lust war. Und wie die Arbeit
fortschritt! Der Zos sah es mit innerlicher Genugtuung
und hatte seine Gedanken bei der Sache.
Das war ein Bub, der Aloys! So ein fl)racht-
mensch, wie man ihn in dem ganzen Ländchen nicht
zuin zweitenmal sinden würde, und auf dem Triesner-
berg schon gar nicht. Was mußte der Jakob Stöß stolz
sein auf einen solchen Buben! Herrgott, und dieser
prächtige Utensch sollte nun auch sein Bub werden,
denn wenn der die Stina heiratete, dann war er ja
schließlich auch sein Sohn.