Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

Die Bäuerin tat ganz verwundert. 
„Du willst den Aloys pflegen, Gretli?" 
„Gr ist doch gut zu mir allzeit gewesen wie ein 
Bruder, der Aloys," sagte das Mädchen leise, bittend. 
„Hast schon recht, Gretli. In Malbun ist's aber 
nicht gut sür ein Weibsbild in Winterszeit; die Hütte 
ist kalt, kein Bett ist da," wehrte Anna 5töß und 
schüttelte den Aopf. 
Auch der Bauer saß wieder nachdenklich auf seinem 
Platze. Gr guckte bald auf das Mädchen, bald auf sein 
Weib und konnte so recht zu keinem Entschlüsse kom 
men. Gs war vielleicht gut so, wenn das Mädchen nach 
Malbun ginge; wenn einer krank ist und Pflege nötig 
hat, kann er die von einer Weibsperson vielleicht besser 
bekommen als von einem Manne. Aber das Gretli, 
das schmächtige Ding, zur Winterszeit auf Malbun? 
Gr schüttelte den Aopf; das ging doch nicht. 
„Bauer, ich bitt' Guch, laßt mich nach Malbun 
gehen. Ich werd' den Aloys schon gesund pflegen. Aus 
der Aälte mach' ich mir nichts, und eine Lagerstatt 
sind' ich schon auch in der Hütte; der 5epp holt mir 
Heu. Der Aloys braucht Pflege, einen warmen Aräuter- 
trank und eine heiße Nahrung. Bauer, ich kann für 
ihn sorgen; ich bin gesund und stark, und ich bin ja 
jung. Ihr seid schon alt, Bauer, der Aufenthalt in der 
Hütte ist für Guch nichts. Bauer, ich bitt' Guch, laßt 
mich geh'n. Der Aloys ist ja so gut als mein Bruder.
	        

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