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Hl.
14.
Vorgeschichte -es Kaufes Liechtenstein.
Der Stammsitz und die Stammgütcr des fürstlichen Hauses
Liechtenstein liefen in Österreich, Steiermark und Mähren. Es sind
die Beste Liechtenstein zu Mödling bei Wien und eine gleichnamige
Beste bei Judenburg in Steiermark. Bon diesen Burgen trugen die
Licchtenstcine den Namen und waren Dienstmannen der Markgrafen
von Österreich und Herzoge von Steiermark. Heinrich von Liechten
stein machte einen Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen mit und
als das Kreuzheer sich schon zur Flucht gewandt hatte, stellte er durch
feine Klugheit und Tapferkeit das Treffen her und gewann den Sieg.
Später kämpfte er ritterlich an der Seite- des Königs Rudolf von
Habsburg in der Schlacht auf dem Marchfelde (1278). Biele ruhm
volle Namen zieren von da an die Stammtafel dieses uralten Adels
geschlechtes. Karl von Liechtenstein kämpfte für Kaiser Mathias und
erhielt von diesem zum Lohne i. I. 1618 die Fürstenwürde und
das Herzogtum Troppau.
Auf Kaiser Mathias folgte Ferdinand II-, ein streng katholischer
Monarch, der in seinen Erblanden der Reformation den Eingang
verwehrte. Ungarn und Böhmen fielen von ihm ab; Österreich selbst
erhob sich gegen ihn; aber durch seine Standhaftigkeit siegte Ferdi
nand II. und erhielt alle seine Länder wieder. Treu diente ihm. Fürst
Karl von Liechtenstein, stritt in den kaiserlichen Heeren gegen die
Rebellen und war in der Schlacht am weißen Berge bei Prag (1620),
welche über das Schicksal Böhmens entschied. Fürst Karl wurde
Statthalter dieses Landes, aus welchem nun die neue Lehre verbannt
wurde, erhielt vom Kaiser zum Ersätze für den in diesem Kriege er
littenen Schaden das Herzogtum Jägerndorf und erwarb noch viele
andere Besitzungen.