— 40 —
nissen verloren sie den Mut nicht und waren vor allem bedacht, ihre
Rechte und Herkommen zu wahren, worin sie ihre Ehre, ihren Trost
und die Bürgschaft ihres Bestandes erblickten.
„Der Landsbrauch und die politischen Einrichtungen hatten sich
im ganzen unverändert erhalten, une sie zur Zeit der Sulzer Grasen
waren. Einsichtsvolle und standhafte Männer verteidigten die herge
brachten Rechte ; die Eintracht der Gemeinden und das treue Zusammen
halten ermutigte sie und gab ihren Bemühungen den gehörigen Nach
druck. Nicht mit Aufruhr und Gewalt befleckten sie ihre gute Sache;
denn wie der Einzelne durch seine Thaten sich selbst richtet, so auch
cm Bolk. Leiden und Drangsale gehen vorüber, aber die böse That
mit ihren Folgen bleibt. Darum soll ein Volk Eintracht und Ge
rechtigkeit lieben, weil diese Tugenden auch an dem Schwachen Wun
der wirken, und ihm eine Stärke geben, die keine irdische Macht be
zwingt." (Kaiser Gesch. d. Fürstent. Liechtenstein S. 432). *)
*) Der Fürst von Liechtenstein hatte dem Grafen Jakob Hannibal
als Ersatz für Vaduz und Schellenberg seine Herrschaft Bistrau in
Böhmen „abgetreten. Der Graf starb in Wien 1730. Von seiner Ge
mahlin, Ämilia Baronin von Schauenstein, hatte er einen Sohn Franz
Rudolf, der ein ausgezeichneter Mann war und als Feldmarschall 1756
starb, und eine Tochter Ämilia, die als eine Dame „von unvergleichlichen
Tugenden" bezeichnet wird. —