108
gieeinfuhr aus folgender Aufstellung der
Lieferungen der Feldkircher Stadtwerke:
1941 . . . 529965 kWh
1944 . . . 1303800 kWh
1947 . . . 2764250 kWh
1949 . . . 3941728 kWh
Erst auf Grund der Sicherung der Energie
zulieferung war es möglich, die liechten
steinische Industrie in ihrer heutigen Bedeu
tung aufzubauen.
Für das liechtensteinische Gewerbe hatte die
liechtensteinische Industrie zunehmende Be
deutung erlangt. So wurden in den Jahren
1 949/5 3 industrielle Neubauten für rund
6900000 Franken erstellt. In den Jahren
1:954/55 ist annähernd derselbe Betrag in
Neubauten investiert worden. Die durch
schnittlichen Beiträge (direkte Aufträge) der
liechtensteinischen Industrie an das Gewer
be, ohne Neubauten, betragen im Jahr über
i Million Franken. Die Belebung der ge
werblichen Wirtschaft durch die Industrie ist
also offensichtlich.
Einkommensmäßig ist der Lohn- und Ge
haltserwerb aus der Industrie von zirka
800 000 Franken unmittelbar vor dem zwei
ten Weltkrieg auf zirka 12 Millionen Fran
ken im Jahre 1955 angestiegen.
Die Zahl der in der liechtensteinischen In
dustrie Beschäftigten stieg von 515 Arbeit
nehmern im Jahre 1938 auf rund 2100 im
Jahre 1955, wovon zirka 260 Grenzgänger
waren.
Daß diese verhältnismäßig rasche Industria
lisierung eine erhebliche Umschichtung in
der liechtensteinischen Bevölkerung mit sich
brachte, ist selbstverständlich. War noch vor
dem Kriege die Landwirtschaft als Erwerbs
zweig an erster Stelle, so ist diese zahlen
mäßig im Verlaufe der letzten Jahre stark
zurückgegangen, wenn auch ihre Produktion
sich dadurch nicht verringert hat. Die liech
tensteinische Landwirtschaft beschäftigt heu
te noch zirka 19 Prozent der Bevölkerung.
Einen bemerkenswerten Einblick in die heu
tige Struktur der Einkommensverhältnisse
des liechtensteinischen Volkes ergibt eine
Statistik der AHV, die als zuverlässig und
annähernd genau gelten darf. Dabei ist zu
bemerken, daß die nachstehende Statistik
nur den Erwerb der physischen Personen
aufzeigt, nicht aber den Erwerb der haupt
sächlich in der Form von Gesellschaften auf
gebauten Industrieunternehmungen selbst
und auch nicht den Erwerb auf Grund von
Gewinnausschüttungen der liechtensteini
schen Industrie an die Inhaber, so daß sich
das Einkommen aus der liechtensteinischen
Industrie gegenüber der nachstehenden Sta
tistik erhöht.
Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich,
daß sich Industrie und Gewerbe ungefähr
die Waage halten, wobei zu beachten ist, daß
die Beiträge der Industrie fast ausschließlich
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge sind,
während die Beiträge des Gewerbes zu unge
fähr einem Drittel persönliche Beiträge der
Gewerbeinhaber sind. An unselbständig Er
werbende (Arbeiter und Angestellte) bezahlt
also die liechtensteinische Industrie gemäß
Aufstellung (S. 109) 11 200 000 Franken an
Gehältern und Löhnen, das Gewerbe zirka
7570000 Franken. Die Landwirtschaft be
zahlt an unselbständig Erwerbende (Knech
te und Mägde) zirka 460 000 Franken Löhne.
Die öffentlichen Dienste (Gemeinden, Land,