Schloß Vaduz (Rundgang)
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haltend: Sammlungen von altem Kriegsgerät, bekannt seltene
Wafifensammlıng, wie es in Vollständigkeit und fachkundiger
Zusammenstellung kaum anderswo zu finden ist, waren ja auch
einige Mitglieder des fürstlichen Hauses große Kriegsmänner,
z.B.: Fürst Wenzel, Feldmarschall und Reorganisator des
österreichischen Geschützwesens; ferner Feldmarschall Fürst
Johann I. (siehe Fürstenhaus, Seite 14). Neben den Kriegs-
geräten bergen die Sammlungen aber auch erlesenste Kunst-
werke, wie sie sich durch Jahrhunderte unter der Betreuung
eines kunstsinnigen Fürstengeschlechtes ansammelten, bzw.
durch die Opfer-, Kunst- und Sammelireude des edlen Fürsten
Johann If. aus nah und fern zusammengetragen worden sind,
um die teilweise in grandiosen Formen gehaltenen Flure, Erker,
Kemenaten, Zimmer und Säle zu einem einzigen kostbaren
Museum werden zu lassen.
Rundgengdnrech das Schloß.
Besichtigung un“ Führungen:
10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr;
ausgenommen Montags.
Eintritt 50 Rappen pro Person;
Vereine besondere Vergünstigungen.
Die Burg wird durch das äußere Burgtor betreten, hinter
dem der Burghof und der Burggraben liegen. Letzterer ist mit
einer Zugbrücke überbrückt, die zum zweiten Burgtor führt.
Zwischen Brücke und zweitem Burgtor liegt rechts der sogen.
„Zwinger“ mit einer alten eingerichteten Schmiede. Der
zweite Burghof, der dann erreicht wird, weist den
Kanonenstand mit einem Riesengeschütz und mehreren kleinen
Geschützen, die zum Teil höchst kunstvoll gearbeitete Rohre
zeigen, auf. Das dritte Burgtor, mit einer alten gotischen
Sonnenuhr an der Stirne, geleitet uns sodann zur Haupt-
wache, die reich mit alten Gewehren und Kavallerie-Aus-
rüstungsgegenständen ausgestattet ist. Diese Ausrüstungsgegen-
stände waren aber nicht die Ausrüstung des einstigen liechten-
steinischen Kontingentes, sondern sind von Regimentern, die
— den Namen „Liechtenstein“ führend und vielfach ruhmreich
hervorgetreten sind — dem Verbande der österreichischen
Armee angehörten. Unmittelbar an das dritte Burgtor stößt
dann der innere Burghof an, der von dem gewaltigen
Bergfried, im Volksmund „Heidenturm“ genannt, beherrscht
wird. Sein erstes Geschoß birgt das einstige Burgverließ, das
zweite den Eingang zu diesem Verließ mit einem sinnreich
erdachten Verschluß. Auf drittes bis fünftes Geschoß verteilen