Bei der Istaufnahme erfolgt die Erhebung aller aktuellen relevanten finanziellen
Informationen. Häufig erfolgt mit ihrer Hilfe zunächst eine Betrachtung von
Ausfallvorsorge und Altersvorsorge. Daneben werden Liquidierbarkeit, Rentabilität,
Risiko und Steuerwirksamkeit des Vermögens bestimmt. Konsolidiert werden diese
Informationen in einer
Vermögensbilanz,
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung,
Ergebnisrechnung,
Ausfallvorsorgerechnung,
Altersvorsorgerechnung und
Steuerrechnung.
Im Rahmen des Sollkonzepts werden zunächst die Anlageziele und der Risikotyp
des Mandanten bestimmt. Damit werden das Vorsorgekonzept und eine vollständige
Einnahmen-Ausgabenrechnung erstellt. Der finanzielle Zielzustand wird mit Hilfe
einer Vermögensplanbilanz dokumentiert.
Falls eine Umsetzung des Sollkonzepts gewünscht wird, wird die
Mabnahmenplanung durchgeführt Dazu gehört die Auswahl geeigneter
Finanzinstrumente unter den Aspekten Liquidität, Rendite und Risiko sowie
steuerlicher Auswirkungen. Mit ihrer Hilfe wird ein Portfolio gebildet, das, falls
gewünscht, aus Risikosicht zusätzlich abgesichert werden kann. Schließlich müssen
die ausgewählten Finanzinstrumente durch Produkte realisiert und die damit
verbundenen Transaktionen zeitlich festgelegt werden.
Als Ergebnis von Istaufnahme, Sollkonzept und Maßnahmenplanung liegt eine
schriftliche Dokumentation aller getroffenen Analysen, erarbeiteten Konzepte und
gemachten Annahmen vor, die dem Kunden als Finanzplan in Form einer
individuellen Expertise überreicht wird. Er ist die Grundlage der nächsten Phase, der
Überwachung. Hier erfolgt das Monitoring der eingeleiteten Maßnahmen durch eine
Performanceanalyse und die Fortschreibung von Istaufnahme, Sollkonzept und
Maßnahmenplanung unter sich verändernden rechtlichen, steuerlichen, gsamt-
wirtschaftlichen und kundenindividuellen Randbedingungen. Nicht zu vergessen ist,
dass der Kunde im Rahmen der Überwachung auch bei der Ertragsentnahme und der
Liquidation seines Vermögens beraten wird.
Literatur und Software für die persönliche Finanzplanung sind inzwischen sehr
umfangreich (vgl. [Sch05], [SS05], [STO5]). Was fehlt sind einfache Werkzeuge, die
die verschiedenen Phasen der persónlichen Finanzplanung integrieren und sich
sowohl als Planungs- Steuerungs- und Überwachungsinstrument eignen. Eines dieser
Instrumente sind Lebensdiagramme bzw. Life Charts, deren Grundlagen und
Anwendungsmóglichkeiten im Finanzplanungsprozess in diesem Beitrag vorgestellt
werden. Im zweiten Abschnitt werden die Konstrukte von Life Charts vorgestellt. In
den folgenden Abschnitten 3 bis 5 wird ihre Anwendung in den Phasen Istaufnahme
und Sollkonzept beschrieben.
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