Sichten Bestand (Grad 1), Liquidität (Grad 2), Geldanlage (Grad 3), Vorsorge (Grad
4) und Steuern (Grad 5).
Die zweite Aufgabe des Referenzmodells besteht darin, eine Verbindung zwischen
fachlichem Modell (Analysemodell) und technischen Konzepten aus der
Informationstechnologie herzustellen. Dazu wird eine Systemarchitektur (basierend
auf einer Service-orientierten Architektur) entworfen, die es Systementwicklern
erlaubt, mit Hilfe des Analysemodells und der vorgestellten Architektur IT-Systeme
zur Persönlichen Finanzplanung zu entwickeln. Die Systemarchitektur erlaubt es
einerseits, bestimmte Tools zur Persönlichen Finanzplanung (wie z.B. Zins- und
Rentenrechner bis hin zur Beantwortung der Fragen, was regelmäßiges Sparen bringt
oder ob ein Finanzplan zulässig ist oder nicht) als Web-Services anzubieten und so
die Möglichkeit zu bieten, die im Rahmen des FiXplan-Projektes entwickelten Tools
applikationsunabhängig (beispielsweise mit Excel oder beliebigen anderen
Applikationen) zu nutzen. Andererseits unterstützt die Systemarchitektur eine
automatisierte Erfassung der Daten der Mandanten von der Hausbank, dem
Steuerberater, den Versicherungen, dem Online-Broker usw., so dass eine
zeitaufwändige manuelle Datenerfassung entfallen kann.
Nach einer Beschreibung der Grundlagen in Abschnitt 2 wird das fachliche Modell
in Abschitt 3 beschrieben. Abschnitt 4 widmet sich dann dem Architekturmodell.
Schließlich erfolgt in Abschnitt 5 eine Zusammenfassung und ein Ausblick auf
weitere Forschungsmöglichkeiten.
2 Grundlagen
Im Allgemeinen (vgl. v.a. [BK0O]) versteht man unter der Finanzplanung einer
Unternehmung alle Berechnungen und Dispositionen im Hinblick auf die
Abstimmung der kurzfristig zu erwartenden Einzahlungs- und Auszahlungsströme mit
dem Ziel der Erhaltung der Liquidität und die mittel- und langfristige Abstimmung
von Kapitalbedarf und Kapitaldeckungsmöglichkeiten (Finanzierungsmöglichkeiten).
Zentrales Steuerungsinstrument der Finanzplanung ist dabei der Finanzplan als
tabellarische, zeitlich gegliederte Gegenüberstellung von erwarteten Einnahmen und
Ausgaben.
Im Entwurf ISO/DIS 22 222-1 des Technichal Committee ISO/TC 222, Personal
Financial Planning, der International Organization for Standardization wird
Persönliche Finanzplanung wie folgt definiert:
Personal financial planning is an interactive process designed to enable a
consumer/client to achieve their personal financial goals [ISO04].
Schmidt [Sch05] definiert Persönliche Finanzplanung als kontinuierlichen,
interaktiven Beratungsprozeh für natürliche Personen zur Erhebung und Analyse ihrer
finanziellen Situation, zum Aufzeigen von Verbesserungsmóglichkeiten, zur
5]