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Ludwig: Freudige Überraschung? Dann hat mein Töchterchen diesmal also nicht
geplappert?
Donat: Keine Silbe!
Ludwig: Na, lassen wir's gut sein! - Edle Frau, mit eurer Gunst betrete ich euer Haus.
Elisabeth: Die habt ihr, Freiherr!
- Knechte und Mágde tragen Tische und Bänke in den Hof und stellen Wein auf.
Ludwig: Für dich, Roswitha, habe ich was ganz besonders Feines mitgebracht. Da ...
- zeigt auf den Torbogen, unter dem Hans von Kónigsegg an der Spitze seiner Landsknechte
erscheint
Hans von Kônigsegg:
- springt vom Ross und begrüsst Elisabeth und Ulrich
Heil euch, edle Frau! Heil dir, alter Schwertgenosse! Seid alle gegrüsst - doch, wo
habtihr - wo ist - ich meine -
Ludwig: Ja, ja, wir verstehen schon, was ihr meint. Da haben wir - da ist -
- lacht und zeigt auf Roswitha
Hans:
- eilt auf sie zu
Roswitha, dem Himmel sei Dank, dass ich dich bloss wieder habe! Wie lange
haben wir uns nicht mehr gesehen? Sicher an die vier Wochen!
Ludwig:
- zeigt auf Donat und Praxedis und auf Hans und Roswitha
Ulrich - hast du aber eine verliebte Gesellschaft hier oben - Brrr!
Ach ja, hier stelle ich dir eine Reisebekanntschaft vor: Graf Thüring von Rüttinen.
Ulrich: Herzlich willkommen in unsern Mauern, Herr Graf!
So, jetzt aber erst einen Schluck Gutenberger Wein! Dann redet es sich besser!
Lasst euch nicht lange nóten!
Ludwig: Meiner Treu - ich gewiss nicht!
Hans: Bei Sankt Jórg - ich auch nicht!
Elisabeth: Willkommen an meinem Tisch!
Ludwig: Mit eurer Gunst, Hausfrau!
- Alle setzen sich an den Tisch.
Hans: Ulrich, das muss ich dir sagen, dein Gutenberger Wein ist halt doch ein kóstlicher
Tropfen.
Ulrich: Ja, 's ist halt immer der alte , Gutenberger". Einen bessern Wein gibt es
hierzulande nicht.
Ludwig: Oho - und wo bleibe dann ich mit meinem ,Vaduzer"? Ulrich - unsere
Freundschaft hoch in Ehren, aber, wenn du den guten Ruf meines Weines