Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

Waffenhauptmann: 
Hoiho, so ist's recht; dann wissen wir wenigstens, wozu wir auf der Welt sind! 
- Ulrichs Frau, Sohn und Tochter treten im Hof auf. 
Johann Donat von Ramschwag": 
- spricht mit erhobener Stimme: 
Ja, dann wissen wir's! Und so lange noch ein Trópflein Blut siedendheiss durch 
unsere Adern rollt, so lange noch die Luft unsrer Heimat unsre Brust schwellt 
und unser Herz im Gedenken an sie hóher pocht, so lange wir Leben haben und 
Mànner sind - so lange, Burg Gutenberg, soll auf deinem Turme das Banner der 
unbezwungenen Freiheit glückverheissend und siegesstolz flattern! - Hoch 
Gutenberg! 
Ulrich: Mein treuer Waffenhauptmann, jetzt stelle Posten aus, mache Streifzüge, pirsche 
dich an den Gegner heran und bringe mir Nachricht über seine Stellungen und 
Bewegungen, seine Ausrüstung und seine Stärke! So geht mit Gott! 
- Abmarsch der Kriegsleute: Der Waffenhauptmann zu Pferd - die Landsknechte und Donat 
folgen ihm. 
Ja, Donat, du darfst ja freilich mitgehen, aber du solltest doch, wenn nicht von 
deinem Vater, so doch von Mutter und Schwester Abschied nehmen. 
Donat: 
- eilt zurück zu seiner Familie 
Ja, da hast du Recht, lieber Vater. - Verzeih, liebe Mutter, und leb wohl! - Auf 
Wiedersehen Schwesterchen! 
Roswitha von Ramschwag: 
Ja, Donat, auf Wiedersehen! Sei recht brav und folge dem Waffenhauptmann nur 
besser als gewóhnlich! Weisst du, der versteht mehr vom Kriegshandwerk als du, 
ist älter und erfahrener. 
Donat: Schwesterchen - um Gottes Willen - jetzt nur keine Predigt! 
- Aus der Vorburg hórt man die Trommeln und Pfeifen der abmarschierenden Truppen. 
Ihr seht, ober vielmehr ihr hórt - ich muss gehen! 
- schwingt sich auf sein Ross und sprengt durchs Tor 
Elisabeth von Marmels: 
- an ihren Mann gerichtet 
Alter, dein Sohn führ sich nicht eben sehr ritterlich auf. 
Roswitha: Lass gut sein, Mutter! Warten wir nur bis uns meine Freundin Praxedis wieder 
besucht. Dann kónnt ihr sehen, wie ,ritterlich" sich der Donat aufführt. Ich muss 
immer lachen, wie verliebt er um sie her ist. Sie braucht nur zu winken, so läuft er 
schon wie ein Jagdhund. 
Elisabeth: Nun, mach dich nur nicht gar so lustig über deinen Bruder! Dass er seine Braut 
lieb hat - ich freu mich darüber. Und Praxedis, die Tochter unsres lieben 
Nachbarn, des Freiherrn Ludwig von Brandis, ist eben ein etwas verwóhntes 
Dingelchen. Da muss sich der Donat schon gut einstellen, um allen ihren 
Wünschen gerecht zu werden. - Der Deine, der kaiserliche Feldhauptmann Ritter 
Hans von Kónigsegg wird vielleicht auch gelegentlich ein Liedchen über deine 
Schrullen singen kónnen! 
  
? von seiner Familie nur ,Donat" genannt
	        

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