Durchführung: Dekonstruktion
Bei der Dekonstruktion des Burgenspiels verschaffen sich die SuS zuerst einmal einen
Überblick darüber, welche Figuren erfunden und welche historisch nachgewiesen sind. An-
schliessend werden die einzelnen Handlungen eingestuft in die Kategorien „beruht auf
Quellen“, „beruht auf Darstellungen“ und „frei erfunden“.
Dieser Überblick ist hilfreich, um mit der eigentlichen Dekonstruktionsarbeit beginnen zu
können. Dabei versuchen die SuS die Absicht des Autors zu erforschen und zu begründen,
warum er bei einzelnen Figuren und Handlungen bewusst vom historischen Kontext abge-
wichen ist. Die gestellten Fragen dazu sollen zuerst selbstständig überlegt und anschlies-
send mit einem Partner besprochen werden. Der Text über den Historismus (Arbeitsblatt 5)
kann eine hilfreiche Unterstützung bei der Beantwortung der Fragen sein. Vor allem die
letzten beiden Fragen zur Rolle des letzten Gutenbergers und dessen Prophezeiung sind
sehr zentral und zeigen auf, ob sich die SuS in die Zeit der Entstehung des Burgenspiels
hineinzudenken können. Dieser Dekonstruktionsprozess erfordert ein hohes Mass an Mehr-
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perspektivitit und Empathie. ^ Die durch die Dekonstruktion erworbenen Erkenntnisse
werden abschliessend im Klassenverband ausgetauscht und besprochen.
Abschluss: Besichtigung der Burg Gutenberg
Als krónender Abschluss der Unterrichtseinheit und als Vertiefung des Lerninhaltes lohnt
es sich, eine Führung auf der Burg Gutenberg zu buchen. Diese dauert in der Regel 60 bis
90 Minuten und ist für Schulklassen gratis. Ein Anmeldeformular befindet sich im Anhang
und sollte frühzeitig der Gemeindeverwaltung Balzers eingereicht werden. Vermerken Sie
bitte auf dem Formular, dass Sie eine Führung mit Schwerpunkt „Der letzte Gutenberger"
wünschen. Folgende Örtlichkeiten können auf der Burg besichtigt werden:
e Die Vorburg mit den steinernen Kanonenkugeln in der Burgfassade
e Das Schweizerloch — der Ort des Verrates
e Der Zwinger mit den Wappen aller Burgbewohner
e Der Innenhof - der Ort der Aufführung des Burgenspiels von 1925
e Der Rosengarten mit Kapelle und Kegelbahn - von Egon Rheinberger im Sinne der
Burgenromantik neu erbaut (Natürlich darf auch gekegelt werden.)
15 Vg]. Schreiber, 2006, S. 8ff.
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