Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

Nun war der Krieg nicht mehr aufzuhalten. Der Zwischenfall war für die Truppen des 
Schwäbischen Bundes ein willkommener Vorwand, um am 7. Februar unter der Führung 
von Ludwig von Brandis, Freiherr zu Vaduz und Hans von Königsegg, Vogt zu Feldkirch, 
den St. Luzisteig-Pass und Maienfeld zu besetzen und die dort stationierten Bündner zu 
vertreiben. Jedoch bereits vier Tage darauf vertrieben die Bündner die schwäbische Besat- 
. . . . 5 
zung wieder und setzten zusammen mit den Eidgenossen zum Gegenangriff an. ? 
Am 12. Februar kam es bei Triesen zu den ersten grósseren Kampfhandlungen. Die eidge- 
nóssischen und Bündner Truppen waren mit ihrem etwa 8'000 Mann starken Heer den 
Landsknechten des Schwábischen Bundes (ca. 2:000 Mann) weit überlegen. Nach einer 
blutigen Niederlage flüchteten die schwäbischen Truppen nach Feldkirch und Bregenz. Nun 
war das Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein den Eidgenossen und Bündnern 
schutzlos ausgeliefert. Triesen und Vaduz wurden darauf geplündert und Bendern ging in 
Flammen auf. Auch das Schloss Vaduz wurde eingenommen und angezündet. Ludwig von 
Brandis wurde gefangen genommen und nach Luzern gebracht. Er wurde erst im Herbst 
1499 wieder freigelassen und erhielt seine rechtmässigen Gebiete wieder zurück.“ 
Mehrere Schlachten entlang der eidgenössischen Grenze folgten - am 20. Februar bei Hard 
westlich von Bregenz, am 22. März beim Bruderholz bei Basel und am 11. April bei 
Schwaderloh südlich von Konstanz. Aus allen Gefechten gingen die Eidgenossen als Sieger 
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hervor. 
Mitte April vereinte sich ein ôsterreichisch-schwäbisches Heer bei Frastanz in der Nähe 
von Feldkirch. Die eidgenössischen Truppen sammelten sich in Wartau und überquerten bei 
Balzers den Rhein. Sie wollten die Burg Gutenberg erstürmen, auf welcher immer noch 
Landsknechte des Schwäbischen Bundes stationiert waren. Dieses Vorhaben wurde nach 
mehrwöchiger Beschiessung und Belagerung der Burg aufgegeben. Es ist anzunehmen, 
dass die Belagerung der Burg im Geheimen dazu diente, die österreichisch-schwäbischen 
Truppen aus ihrer Stellung anzulocken, um sie im offenen Gefecht anzugreifen. Doch diese 
verweilten hinter ihrer errichteten Befestigungsanlage, welche die Eidgenossen daran hin- 
dern sollte, nach Feldkirch vorzudringen. Wieder war es der wagemutige Söldnerführer 
Heinrich Wolleb, welcher mit seinen Männern als erster ins feindliche Lager vordrang. Der 
  
?? Gurt, 2013, S. 866 
$? Goop, 1999, S. 42ff. 
?! Vgl. Niederstätter, 2000, S. 57ff. 
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