Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

  
  
Geschichtswissenschaftliches Arbeiten 
Der letzte Gutenberger 3 
  
  
  
  
Die Rekonstruktion 
Die Dekonstruktion 
  
  
Definition: 
Bei der Rekonstruktion wird versucht mit Hilfe von Quellen und Darstellun- 
gen ein Ereignis aus der Vergangenheit neu darzustellen. Dabei fliessen im- 
mer persönliche Absichten oder Vorstellungen mit ein. 
Vorgehensweise: 
1) Literaturrecherche: 
Zuerst einmal muss ich mir einen Überblick verschaffen, was zu die- 
sem historischen Ereignis bereits herausgefunden und verfasst wor- 
den ist. Dazu studiere ich möglichst viele glaubwürdige Darstellungen 
(Fachliteratur) zu diesem Thema. Glaubwürdige Darstellungen stüt- 
zen sich immer auf Quellen und geben diese auch an. 
In Bibliotheken hat es meistens eine Fachabteilung für Geschichte, wo 
ich geeignete Fachliteratur zu meinem Thema finden kann. 
Natürlich kann mir auch das Internet bei meiner Suche behilflich sein. 
Informationen aus dem Netz müssen jedoch mit besonderer Sorgfalt 
auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft werden, bevor sie verwendet 
werden. 
2) Quellenrecherche: 
Anschliessend mache ich mich auf die Suche nach geeigneten Quellen, 
um noch mehr Informationen über das historische Ereignis herauszu- 
finden. Quellen finde ich meistens in Archiven oder Museen. 
Glaubwürdige Quellen sind möglichst zeit- und ortsnah zum histori- 
schen Ereignis entstanden. 
3) Interpretieren und darstellen: 
Nun beginnt der eigentliche Rekonstruktionsprozess, indem ich alle 
Informationen aus meiner Recherche ordne und interpretiere. Dabei 
geht es darum, die einzelnen Teile, wie bei einem Puzzle, zu einem 
Gesamtbild zusammenzufügen. Beim darstellen meiner Erkenntnisse 
fliessen immer auch meine Absichten oder Vorstellungen mit ein. 
  
Definition: 
Bei der Dekonstruktion wird eine Darstellung eines geschichtlichen Ereignis- 
ses mit Quellen und anderen Darstellungen verglichen, wobei man die Absich- 
ten oder Vorstellungen zu deuten versucht, welche zu dieser Darstellung ge- 
führt haben. 
Vorgehensweise: 
1) Auseinandersetzung mit der Darstellung 
Zuerst einmal befasse ich mich mit der Darstellung, welche ich unter- 
suchen móchte und lasse diese auf mich wirken. Eine Darstellung kann 
ein Film, ein Theaterstück, ein Roman, ein Denkmal, ein Gemälde oder 
irgendein anderes Objekt sein, das ein historisches Ereignis abbildet 
oder beschreibt. 
2) Vergleichen mit Quellen und Darstellungen 
Danach wird die Darstellung mit Quellen aus der Zeit des historischen 
Ereignisses und mit anderen Darstellungen verglichen. Dabei werden 
Gemeinsamkeiten und Abweichungen untersucht und festgehalten. 
3) Hinterfragen der Darstellung 
Vor allem die Abweichungen von Quellen und anderen Darstellungen 
sind interessant, um herauszufinden, warum der Hersteller (Autor, Re- 
gisseur, Künstler, ...) das historische Ereignis genau auf diese Art dar- 
gestellt hat. Hinter jeder Darstellung stecken nämlich gewisse Absich- 
ten oder Vorstellungen dahinter, welche durch den Dekonstruktions- 
prozess erforscht werden können. 
Grundsatz: 
Eine Darstellung sagt mehr über die Zeit und die Umstände ihrer Entstehung 
aus, als über die Zeit die sie abbildet. 
Ein kritisches Hinterfragen von geschichtlichen Darstellungen lohnt sich, da 
wir uns sonst zu stark von ihrer Wirkung beeinflussen lassen und meinen, sie 
bilde die tatsächliche Vergangenheit ab. 
  
  
  
  
 
	        

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