Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

Wirnt: 
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- wirft seine Waffe weit von sich 
Hans: 
Und hier ist meine Brust. 
- senkt langsam seinen Arm 
Wirnt: 
Hans: 
Wirnt: 
Hans: 
Wirnt: 
Hans: 
Wirnt: 
Hans: 
Roswitha: 
Was ist das? Ihr habt mich im ersten Waffengang besiegt - und jetzt da es zum 
zweiten kommen muss, da ergebt ihr euch auf Gnade und Ungnade? - Eine solch 
plötzliche Sinnesänderung? Was ist das? 
Das Gefühl meines Unrechts. 
Weiss Gott, das müsstet Ihr freilich haben! - Herr Ritter, ihr führt einen guten 
Streich. Mich hat noch keiner zu Fall gebracht. Wie ist das euch móglich? 
Auch im Gefühle meines Unrechts. Auf unsrer buckligen Welt siegt ja meist das 
Unrecht und das Recht unterliegt. 
Ich bin erstaunt über eure demütige Reue. - Einer solchen fáhig ist nur ein Mann. 
Ich glaube, ich habe eine grenzenlose Dummheit gemacht. - Herr Ritter, ich 
glaube - ihr seid - ich glaube, ich habe euch Unrecht getan. Verzeiht mir, ich bin 
halt ein grober Knochen, gleich bereit zum Dreinschlagen. Und wie mir Roswitha 
eure Sache erzählte, da dachte ich nicht mehr, da lief ich nur her, um euch zu 
suchen und - jetzt kann ich erst wieder denken, jetzt sehe ich erst ein, wie brav 
wie wacker ihr seid. Gegen eine so tief wurzelnde Liebe ankämpfen - meiner 
Treu, ich könnte es auch nicht. Aber ihr gebt euch Mühe, euch zu meistern und 
seid offen und ehrlich gegen den, der auch Anrechte auf die Maid hat. Verzeiht 
mir! 
Verzeiht auch ihr mir und glaubet mir - nein, glaubet eurer Braut - sie sprach die 
Wahrheit und ihr habt missverstanden. 
Ich schäme mich wirklich. - Aber recht blöde Kerle sind wir doch! Wir hauen uns 
selbst innerhalb der Burg die Schädel ein, statt Schulter an Schulter denen da 
draussen! Aber jetzt, Ritter, ein Kriegsmann macht nicht viele Worte - auf du und 
du! Jetzt kennen wir uns erst so recht. Du bist ein goldener Bursche; mein 
Mädchen hat recht! 
Ich danke dir, Hans. Du ehrst mich zu sehr. Aber - auf gute Freundschaft! 
Auf Leben und Tod! 
- stürmt angstvoll den Hof 
Hans: 
Roswitha: 
Hans: 
Roswitha: 
Hans!! - Ihr beide? 
Ja, Roswitha, wir beide! 
Ihr seid gute Freunde? 
Das hoffe ich. Wir sind's von jeher gewesen und werden es immer bleiben. 
Ach, Wirnt, ich habe dem Hans von uns beiden erzählt und dann hat er auf einmal 
so merkwürdige Augen gemacht und ist auf und davongerannt. Und erst jetzt ist
	        

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