8.2.3 Fazit zur Gesamtzufriedenheit:
Vergleicht man die Ergebnisse der Zufriedenheitsindikatoren „Wiederwahl des Lehrberufs
und „Gesamtnote für die Berufszufriedenheit“, so gibt es kaum Unterschiede. Somit lassen
sich zur Gesamtzufriedenheit pauschal folgende Aussagen treffen:
Die grösste Berufszufriedenheit herrscht im Gymnasium und in den Realschulen.
Die geringste Zufriedenheit wird in den Gemeindeschulen und den Oberschulen artiku-
liert.2°7
Lehrerinnen sind zufriedener als Lehrer.2%®
Junge Lehrpersonen sind zufriedener als die dienstalteren.2%®
Die Merkmalgruppe Pensum (Teilzeit, Vollzeit, befristet, unbefristet) weist keine relevan-
ten Differenzen auf. (siehe elektr. Anhang, Dok.4)
Mögliche Erklärungen:
Die Zufriedenheitsunterschiede im Hinblick auf das Dienstalter mögen damit erklärbar sein,
dass junge Lehrpersonen intrinsisch motiviert den Lehrberuf wählen, erlernen und antre-
ten; eine Unzufriedenheit a priori wäre ein Antagonismus. Neuerungen und Reformen
werden von ihnen weniger als solche wahrgenommen, da sie ja darin erst sozialisiert
werden.
Lehrpersonen mit mittleren Dienstalters (10 - 20) nehmen Änderungen als solche wahr und
müssen sich daher eher Umgewöhnungsprozessen unterziehen — entsprechend steigt
das Unzufriedenheitspotential.
Lehrpersonen mit hohem Dienstalter sind möglicherweise deshalb wieder zufriedener, weil
sie Strategien im Umgang mit den Neuerungen im Lehrberuf entwickelt haben; sie sind
u.a. deshalb im Lehrberuf geblieben und sind nicht evtl. davor (Gruppe mit 10 - 20 Dienst-
jahren) deswegen aus dem Beruf ausgeschieden.
Dass Lehrerinnen etwas zufriedener scheinen als Lehrer, mag vielleicht daran liegen, dass
sie es besser als Männer verstehen, die Möglichkeiten und Vorteile der Teilzeitbeschäfti-
gung zu nützen. Diese Interpretation ist aber durchaus spekulativ.
Hypothesen zur Erklärung der grossen Zufriedenheitsunterschiede zwischen den Schulty-
pen, insbesondere Gemeindeschulen und Oberschulen einerseits und Realschulen und
Gymnasium andererseits, werden im Anschluss an die genaueren Analysen der folgen-
den Seiten formuliert.
207 signifikante Unterschiede zu KG/PS und OS - siehe t-Test, elektr. Anhang, Dok.3
208 Wenngleich der t-Test (siehe elektr. Anhang, Dok.5) die Signifikanz der Differenz in Frage stellt.
209 signifikante Unterschiede — siehe t-Test, elektr. Anhang, Dok.6
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