Volltext: Berufszufriedenheit der Lehrpersonen im Fürstentum Liechtenstein im Fokus von Schulgeschichte und Schulentwicklung

9. ZUSAMMENFASSUNG UND ERÖRTERUNG DER UMFRAGEERGEBNISSE 
Die in dieser Zusammenfassung vorgenommenen Erörterungen erheben keinen Anspruch 
auf Vollständigkeit. Sie sollen lediglich eine Diskussionsgrundlage darstellen und dürfen so- 
mit korrigiert oder ergänzt werden. 
Allgemein: 
Die Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen in Liechtenstein sind mit der Aus- 
stattung des Arbeitsplatzes, mit ihren Erfolgen im Unterricht (dazu gehört auch der Res- 
pekt, der ihnen von den Schülerinnen und Schülern entgegengebracht wird) und mit ihrem 
Anstellungspensum (55 % nutzen die Möglichkeit der Teilzeitarbeit) sehr zufrieden. Diese 
grosse Zufriedenheit teilen sie in den beiden letztgenannten Punkten mit ihren Kolleginnen 
und Kollegen in der Schweiz. 
Insgesamt würden in Liechtenstein rund 80 % der Lehrpersonen den Lehrberuf wieder- 
wählen; auch hier unterscheiden sie sich nur geringfügig von den Schweizer Lehrpersonen 
(82,5 %). Im Vergleich mit dem Ergebnis einer Umfrage des GLLV 2002 würden sich heute 
sogar um rund 6 % mehr Lehrerinnen und Lehrer für die Berufswiederwahl entscheiden. 
Differenziert man die Ergebnisbetrachtung aber nach Profilgruppen (wie Schultyp oder 
Dienstalter), so zeigt sich in beinahe allen Analysen, dass die Zufriedenheit in der Berufsmit- 
telschule, im Gymnasium, in den Realschulen und bei Lehrpersonen mit weniger als zehn 
Dienstjahren weitaus höher ist als in den Oberschulen und in den Gemeindeschulen; letz- 
tere schneiden in der Frage der Berufswiederwahl mit nur 75,13 % am schwächsten ab und 
liegen damit sogar um 3,5 % unter dem Ergebnis von 2002. Auch die Gruppe der Lehrperso- 
nen mit zehn bis zwanzig Dienstjahren liegt im Zufriedenheitsranking durchwegs eher hinten. 
Schulentwicklung und Qualitätssicherung: 
Von den acht abgefragten Themenbereichen schneidet der Bereich „Schulentwicklung & 
Qualitätssicherung“ am schlechtesten ab. Die multifaktoriellen Ursachen dafür dürften in 
den Bereichen Administrationsaufwand und Steuerung von Schulentwicklung zu suchen 
sein: 
a) Einige aus der Schulentwicklungsforschung adaptierte Evaluationsinstrumente (vergl. 
z.B. Rolff 2013, Holtappels 2004, Leitfaden Qualitätssicherung — Kapitel 5.6.) sind zu wenig 
bekannt und / oder unbeliebt (z.B. Content-Standards, interne- und externe Evaluation, 
Schulprogramm), weil sie zusätzliche Zeitgefässe erfordern. Dies dürfte jedenfalls das Ver- 
hältnis zwischen Kerngeschäft und administrativen Aufgaben beeinträchtigen; der Aspekt, 
Administrationsaufwand, findet sich mit der Note 3,18 (F38) denn auch im hinteren Teil 
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